BKW präsentiert
Dani Albrecht trifft … Beat Feuz

Der ehemalige Spitzenfahrer Dani Albrecht ist während der WM als BLICK-Journalist unterwegs. Täglich trifft er interessante Persönlichkeiten.
Publiziert: 08.02.2017 um 13:52 Uhr
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Aktualisiert: 12.10.2018 um 16:01 Uhr
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Wiedersehen: Beat Feuz und Daniel Albrecht (r.) in der Lobby des Schweizer WM-Hotels Kempinski.
Foto: Sven Thomann|Blicksport

Ich treffe mich mit Beat Feuz im Schweizer Team-Hotel Kempinski. Unser Wiedersehen fällt herzlich aus. Er strahlt mich an und ruft im breiten Emmentaler Slang: «E luä da, der Brächtli – schön di wieder eis ds gseh!»

Die Freude ist ganz meinerseits. Ich habe mich im Ski-Zirkus mit Beat immer besonders gut verstanden. Er ist ein richtig liebenswürdiges Schlitzohr. Beat hat das Swiss Ski-Team genau so gut im Griff, wie ein Schachgrossmeister sein Brett mit König, Dame, Läufer, Pferd und Bauer. Beat weiss genau, wie er die Figuren in seinem Umfeld bewegen muss. Er hat seine Trainer im Griff und nicht sie ihn.

Auch darum hat er im Gegensatz zu Marc Berthod oder mir seine Karriere trotz einer sehr schweren Verletzung erfolgreich fortsetzen können. Beat hat seinen Betreuerstab in dieser Phase viel geschickter bewegt, als das «Bört» und ich in vergleichbaren Momenten getan haben.

Beat will mir diese These über den Haufen werfen, in dem er behauptet: «Wenn es ein Spiel gibt, dass ich überhaupt nicht beherrsche, dann ist es Schach!» Vielleicht beherrscht er das klassische Schachspiel tatsächlich nicht, aber im Ski-Schach ist er unschlagbar.

Das hat mir der «Kugelblitz» bereits in unserem ersten gemeinsamen Zusammenzug bewiesen. Das war im Sommer 2005 anlässlich eines Schnee-Camps in Argentinien. Ich hatte damals schon ein paar Weltcup-Punkte auf meinem Konto, der damals 19-jährige Feuz war für uns aber ein ziemlich unbeschriebenes Blatt. Er durfte nur mit uns in dieses Camp reisen, weil sich mit Silvan Zurbriggen ein Team-Leader verletzt hat.

Aber Beat hat sich in diesem Trainingslager nicht wie ein «Greenhorn» aufgeführt, er hat das Selbstvertrauen eines Routiniers an den Tag gelegt. Und er hat sich ganz gezielt nur das genommen, von dem er überzeugt war, dass es ihm etwas bringt. Viele andere Dinge, die ihm die Trainer auch noch als besonders wichtig angepriesen haben, hat er ignoriert.

Ich bin fest davon überzeugt, dass Beat bei dieser WM richtig erfolgreich sein wird. Und ich bin sehr gespannt darauf, was passiert, wenn er hier Weltmeister wird! Erklärt er dann seinen Rücktritt? Auf diese Frage angesprochen kommt eine typische Feuz-Antwort: «Lasst mich erst einmal Weltmeister werden, dann schauen wir weiter.»

Ich bin mir ganz sicher, dass Feuz eines Tages ein grossartiger Coach werden könnte. Er wäre mit seiner Art ganz Nahe bei den Athleten. Er hätte seine Schützlinge sicher genau so gut im Griff, wie er derzeit seine eigenen Betreuer unter Kontrolle hat.

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