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«Bindung wurde herausgerissen»
So heftig crashte Flury in Lake Louise

Ein Salto, eine zerfetzte Bindung und ein kaputtes Knie: Jasmine Flury (26) muss derzeit unten durch. Wie geht sie mit der Situation um?
Publiziert: 11.12.2019 um 01:39 Uhr
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Aktualisiert: 11.12.2019 um 07:33 Uhr
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Jasmine Flury verletzte sich im Training in Lake Louise heftiger als zunächst angenommen.
Foto: keystone-sda.ch
Mathias Germann

Lichterketten funkeln an den Häusern. Der Duft von Punsch und Glühwein liegt in der Luft. Guezli, Nüssli und Manderinli laden zum Schlemmen ein. Während viele Menschen die Weihnachtszeit in vollen Zügen geniessen, haben die Skifahrerinnen kaum Zeit dafür. Rennen, Trainings, Materialtests und Kondi-Einheiten prägen ihren Dezember.

Das ist bei Jasmine Flury anders, sie hätte genügend Zeit. Doch genau darüber ist sie alles andere als glücklich! Kein Wunder: Die 26-jährige Bündnerin verletzte sich vor dem ersten Training in Lake Louise (Ka) am rechten Knie und muss pausieren.

«Da fiel ich schon in ein Loch»

«Als ich zurück in die Schweiz flog, waren die Schmerzen erträglich und ich hoffte, schon in St. Moritz wieder angreifen zu können», so Flury. Das MRI an der Uni-Klinik Balgrist in Zürich machte schnell klar, dass dies unmöglich sein würde. Die Diagnose: Knochenimpression am äusseren Schienbeinplateau sowie eine Zerrung des Innenbandes.

«Da fiel ich kurzzeitig schon in ein Loch», gibt Flury offen zu. Zwar ist eine Operation bei einer solchen Verletzung nicht nötig, doch einfacher macht das die Sache nicht. Eine genaue Prognose, wann Flury wieder auf den Schnee kann, gibt es nicht – sie hängt von der Rehabilitation ab. Dennoch ist Flury sich schon jetzt sicher: «In diesem Jahr werde ich nicht zurückkehren.» Die Weihnachtszeit hatte sie sich definitiv anders vorgestellt.

Kein Start in St. Moritz

Doch was geschah in diesen fatalen Momenten in Kanada eigentlich genau? Flury erzählt: «Es passierte im flachen Gelände. Es hatte etwas Neuschnee über Nacht gegeben, ich war etwas zu spät dran und schon zog es mir den rechten Aussenski weg.» Was folgte, war so spektakulär wie tragisch: Flury machte einen Salto mit nur einem Ski. «Die ganze Bindung wurde herausgerissen. Zum Glück, denn sonst hätte ich mich wohl noch schlimmer verletzt.»

Flury fährt diesmal also nicht nach St. Moritz. Brutal. Denn: Dort feierte sie vor zwei Jahren mit dem Sieg im Super-G ihren bislang grössten Erfolg. Ihr Herz schmerzt mindestens so viel wie ihr Knie.

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