Der Schnee, die Steilheit, die Herausforderung und die Grenzerfahrung werden uns Menschen immer wieder in Versuchung bringen. Diese Natur wird uns nie ganz loslassen, und ab und zu behält sie uns für immer.
Estelle ist diesem Schicksal erlegen. In ihrer Welt, in ihrem Paradies. Dort, wo sie die Beste war, wo sie alle Regeln und den Grenzbereich kannte. Aber auch die Gefahr und das Restrisiko! Wie immer in solchen tragischen Momenten tauchen auch Fragen auf.
Man möchte eine Antwort auf das Warum. Die Fragen können und müssen gestellt werden. Aber nicht heute und nicht jetzt. Und nicht von Aussenstehenden, sondern nur von jenen, die in dieser faszinierenden Freeride-Welt verankert sind.
Vor allem aber tauchen auch Erinnerungen auf. Momente, in denen man diesem Schicksal knapp entgangen war. Oder schlimmer: die uns ganz nahe getroffen haben.
Michèle, meine erste Frau und Mutter unseres Sohnes Ian, starb vor 20 Jahren in einer Lawine, bei der letzten Fahrt einer herrlichen Pulverschneewoche.
Damals gab es für uns nur einen Trost: Sie hat die Ruhe in ihrem Element gefunden! Estelle auch!