Ihr Traum war anders. Nach Eröffnungs-Pleite im Super-G, Bronze-Frust in der Abfahrt und Rang 5 in der Kombi hat Lara Gut (23) für den gestrigen Riesen Rachegelüste.
Schon nach 18 Sekunden sind diese geplatzt. Wie die fünf Nummern vor ihr gestartete Weltcupsiegerin vom November in Aspen, Eva-Maria Brem, fährt Lara beim ersten Geländeübergang zu direkt, hebt ab und scheidet aus.
Hat sie die Schwierigkeit im Starthaus nicht am Fernseher gesehen? «Nein», sagt Lara. «Es hat am Start keinen Bildschirm gehabt.» Für Weltmeisterschaften blamabel – im Weltcup ist es Standard.
Diesmal nimmt Lara Gut den Fehler klar auf sich. «Es fehlt halt die 100-prozentige Sicherheit vom letzten Winter. Damals habe ich mich so sicher gefühlt, dass es ohne zu überlegen sogar mit Fehlern klappte.» Daran müsse sie bis zum Saison-Ende jetzt arbeiten. Und damit sie keine Zeit verliert, hat sie den WM-Ort auch sofort verlassen. Nach Denver. In den Flieger. Zurück in die Schweiz.
Nach ihrem Schienbeinkopf-Bruch hat Dominique Gisin den umgekehrten Weg erst vor wenigen Tagen gemacht. Nach nur drei Wochen ist ihr WM-Start mental ein Wunder, resultatmässig gibts solche aber nicht.
«Gesundheitlich ist es sehr gut gegangen», sagt sie. «Aber ich habe mich im ersten Lauf von den Ausfällen verunsichern lassen, bin viel zu brav gefahren.» Im zweiten Lauf setzt sie das aber um, was sie sich vorgenommen hatte.
«Ich will endlich zeigen, dass ich auch gut Riesenslalom fahren kann», sagt Wendy Holdener nach dem ersten Lauf. Bloss zwei Ränge vor Dominique Gisin gelingt das dem Slalom-As aber nur bedingt.
Die Musik machen andere: So entfesselt, wie zum WM-Auftakt im Super-G, erzaubert Anna Fenninger ihr zweites WM-Gold. Viktoria Rebensburg und Jessica Lindell-Vikarby sorgen dafür, dass Tina Mazes Traum einer Medaille in jedem der fünf WM-Rennen platzt.