Versteckt zwischen Fichten und Espen liegt die Villa von Federico Gaixola und seiner Ehefrau Sarah Schleper (35). Über 300 Quadratmeter bietet das Anwesen, einen Pool draussen, einen Whirlpool drinnen. Das Wohnzimmer ist über zehn Meter hoch. «Das Haus hat Federicos Grossvater gebaut, er war Architekt», sagt Sarah Schleper zu BLICK.
Victor de Lama, der Grossvater von Federico, war der erste Mexikaner in Beaver Creek. Er gehörte 1952 zu den Gründern des Nobel-Skiorts. Sarah und Federico leben dort, obschon die Neo-Mexikanerin anderes im Sinn hatte: «Ich habe Federico 2007 in Los Cabos in Mexiko kennengelernt. Da dachte ich: ‹Yeah, wir leben für immer am Strand.›»
Doch Federico wollte nach Beaver Creek. Hier startete er seine Karriere als Immobilienmakler, nachdem Sarah im Dezember 2011 ihre Karriere beendete.
Jetzt ist Schleper zurück. «Ich versuche, keine Erwartungen zu haben», sagt sie. Verrät aber, dass sie von einem Top-30-Resultat bei der Heim-WM träumt. «Auch wenn es schwierig wird.» Sie hat keine Rennpraxis mehr. Dafür zwei Kinder: Lasse (6) und Resi (2). «Ich bin Mutter, arbeite als Trainerin und muss mich irgendwie organisieren.»
Zwar ist Sarah Schleper in Vail aufgewachsen. «Mein Vater hat uns alleine aufgezogen. Er hatte schon damals ein Skigeschäft, nahm uns immer mit dorthin. So sind ich und mein kleiner Bruder so etwas wie die Dorf-Babys geworden», erinnert sich Sarah. Doch obwohl sie jeder kennt hier oben, startet sie nicht für die USA, sondern für Mexiko.
Schon bei der WM 2009 habe sie Hubertus von Hohenlohe angefragt, ob sie – als Frau eines Mexikaners – nicht für Mexiko starten wolle. «Damals dachten wir: ‹Ah Mexiko, das wird easy.›» Weit gefehlt! Obwohl sie als Weltcupsiegerin (Slalom 2005 in der Lenzerheide) plant, für Mexiko zu starten, muss sie den ganzen mühseligen Einbürgerungsprozess über sich ergehen lassen.
Eigentlich war es ihr Ziel, schon in Sotschi bei Olympia für Mexiko zu starten. Sie macht einen Spanisch-Kurs, einen Test in mexikanischer Geschichte, geht Papiere auftreiben in einem der schlimmsten Gefängnisse Mittelamerikas – und trotzdem reicht es am Schluss nicht. Die Frau von der Immigrationsbehörde befindet, dass sie zu oft ausser Landes war. Trainingsbedingt.
Im Frühling 2014 klappt es doch noch. Seither ist sie Doppelbürgerin. Gemeinsam mit Hubertus von Hohenlohe bildet sie nun das Team Mexiko. Sarah: «Ich träume davon, das Team zu vergrössern. Hier in Colorado leben viele Mexikaner.»