Der Winter ist da. Jetzt kommt Beaver Creek! Die Skirennen in Amerika versprechen Spannung und Spektakel. Man erwartet, dass unser «Odi», unser Marco Odermatt, nach dem Ausrutscher in Sölden nun den Turbo zündet und abräumt. Dass er bestätigt, wozu er fähig ist und dass er das wiederholt, was wir uns gewohnt sind. Man erwartet, dass er wieder gewinnt.
«Man» – wer ist das eigentlich genau? Du und ich? Die Medien? Die Fans? Ja, wir alle gewöhnen uns schnell an Erfolge und Siege und vergessen dabei, dass ab und zu wenige Hundertstelsekunden entschieden haben oder dass manchmal auch Fehler anderer den Weg zum Sieg frei gemacht haben.
«Man» sind viele. «Man» ist aber nicht Odermatt selber. Und auch nicht die anderen Topathleten, die für den Sieg infrage kommen. Sie alle wissen, dass jedes Rennen wieder bei null anfängt.
Eine grosse Leistung ist nicht automatisch ein Sieg
Trotzdem. Es liegt in der Natur des Sports, dass die Sieger von gestern automatisch auch die Favoriten von morgen sind. Das hat sich «Odi» mit seinen letztjährigen Seriensiegen selbst eingebrockt.
Unterstützt wird die grosse Erwartungshaltung auch durch die Piste und die Verhältnisse in Beaver Creek. Steil, grosse Sprünge, schwere Kurven und knackig hart. Die Birds of Prey ist auf Odermatt zugeschnitten. Das Startgleitstück in der Abfahrt und den etwas flacheren Teil in der Mitte des Riesenslaloms kann er mit dem technisch schwierigen Rest der Piste gut kompensieren.
Also darf man mitfiebern und einen grossen Marco Odermatt erwarten. Und wenns zu Siegen nicht reichen sollte, wird «man» ihn trotz allem wieder als Favoriten am Start sehen.