Wendy Holdener liebt den Sommer. Mit Hitzewellen kann sie aber nichts anfangen. Vor einigen Wochen war es ihr zuhause in Unteriberg so heiss, dass sie kurzerhand von ihrem Zimmer in den Keller zügelte. «Da konnte ich wenigstens gut schlafen», erzählt sie lachend.
Zuletzt war es Wendy dann aber doch etwas zu kalt. Bei minus 3 Grad fuhr die Olympiasiegerin dutzende Läufe – und zwar in einer Ski-Halle bei Hamburg-Wittenburg. Das machte sie nicht zum ersten Mal. Und doch war sie erstaunt, wie hart die Piste war.
«Komplett gefroren. Aber für den Zweck des Ausflugs schlicht ideal.» Was die 26-Jährige meint: Sie konnte auf den etwas mehr als 20 Sekunden langen Läufe viele neue Ski-Modelle testen. Alleine war sie dabei nicht, unter anderem nutzten auch ihre Teamkolleginnen Andrea Ellenberger (26) und Elena Stoffel (23) die Gelegenheit.
«Wir haben gleichbleibende Pistenverhältnisse»
Auf den ersten Blick könnte man nun fragen: Lohnt es sich wirklich, mitten im Sommer nach Norddeutschland zu reisen? Holdeners Servicemann Silvio Hafele erklärt: «Es ist gut, in der Halle zu fahren. Die Vorteile liegen auf der Hand. Wir haben gleich bleibende Pistenverhältnisse, der Skiraum ist gleich nebenan und wir können Anpassungen sofort überprüfen.»
Nach einem intensiven Konditionsblock in Magglingen – Wendy war total fünf Wochen dort, geht es für sie im August in Richtung Südamerika. Dahinter gibt es aber noch ein Fragezeichen. Denn: Für den ersten Teil des Camps, der in Chile stattfinden soll, fehlt etwas Wichtiges.
«Der Schnee. Wir sind gerade daran, ihn zu suchen», meldet Frauen-Cheftrainer Beat Tschuor aus dem Andenstaat. Bleibt zu hoffen, dass man ihn findet. Dann müsste Holdener garantiert nicht mehr in den Keller, um der Hitze zu entfliehen.