Die Meldung war brutal. «Simone Wild erlitt eine Fraktur des rechten Schienbeins», stand im Communiqué von Swiss Ski. Frust pur! Nur einen Tag nach Carlo Jankas Kreuzbandriss schon wieder eine schlimme Verletzung. Tatsächlich? Nicht ganz. Denn: Das Schicksal hat es mit der Riesenslalom-Spezialistin deutlich besser gemeint als mit dem Olympiasieger aus Obersaxen GR.
Wild erlitt bei ihrem Sturz im Training «nur» einen Riss im Schienbein, gleich unterhalb des Knies. «Es könnte viel schlimmer sein, ich hatte Glück», sagt die Zürcherin. Eine Operation ist nicht nötig, Olympia in Pyeongchang (ab 9. Februar) nicht in Gefahr. «Vielleicht kann ich schon wieder in Killington dabei sein», sagt die 23-jährige.
Untersuchungen werden zeigen, ob Wild tatsächlich bereits in einem Monat in den USA wieder am Start stehen wird. Vorerst muss sie das Bein ruhig stellen und beim Laufen Krücken verwenden. «Das Schienbein ist etwas geschwollen und wird langsam blau, aber ich brauche keine Schmerzmittel.»
Aber wie ist das Ganze eigentlich passiert? Wild erinnert sich nicht genau an den Sturz in der Diavolezza GR. «Ich weiss nur noch, dass ich plötzlich auf einem statt auf zwei Ski fuhr. Ich wollte mich dann retten und einen Sturz vermeiden, es aber nich mehr geschafft. Dann ist der der linke Ski an mein rechtes Knie geknallt.»
Zunächst habe sie gedacht, dass es nur eine Prellung sei. Frustriert ist Wild nun aber nicht, «auch wenn es natürlich schade ist, dass ich Sölden verpassen werde.» Tatsächlich hätte die in Abwesenheit von Lara Gut (26) beste Riesenslalom-Fahrerin der Schweiz wegen ihrer guten Resultate im letzten Winter (8. in Are und 7. in Sestriere) unter den Top 15 starten können.
Daraus wird nun nichts. «Ich lasse mir meine Laune aber deswegen nicht verderben», sagt sie schmunzelnd. Sie weiss: Ihre Verletzung ist letztlich halb so wild!