Spricht man mit Joana Hählen (25) und der Österreicherin Nicole Schmidhofer (27), so muss man nach unten schauen. Meistens zumindest. Warum? Ganz einfach: Keine Top-Athletin an der WM ist kleiner. Nur gerade 1.57 m messen die Schweizerin und die Österreicherin. Ihre Abfahrts-Ski überragen sie bei weitem. «Moment, das können wir ändern!», sagt Schmidhofer. Prompt nimmt sie ihre Berufskollegin auf die Schultern. «Na, siehst du? Jetzt nicht mehr!» Tatsächlich: Für einmal sieht (zumindest) Joana die Spitze ihrer aufgestellten Ski.
Zurück auf dem Boden der Tatsachen, gibt die Bernerin im Gespräch dann zu: «Ich bin eigentlich gar nicht 1.57 m gross, das habe ich damals einfach für meinen Pass so angegeben. Ich bin 1.55 m. Und einen halben Zentimeter.» Schmidhofer kann es nicht glauben: «Wenn das so ist, bin ich auch 1.59 m!» Man merkt sofort: da verstehen sich zwei.
Einen Nachteil haben sie beim Skifahren nicht. Davon sind die beiden überzeugt. Ausser vielleicht am Start. «Die Beschleunigung ist einfach geringer, weil wir leichter sind», erklärt Schmidhofer. Das Handicap können sie danach aber wettmachen. «Beim Gleiten haben wir eine bessere Position, sind windschlüpfriger», sagt Hählen. «Nici» lacht: «Und es schaut bei uns immer schnell aus!»
Aussehen ist ein gutes Stichwort. Denn: Nicole und «Ana» sind noch Singles. Weil ihre Traumänner zu gross sind? Schmidhofer widerspricht: «Im Gegenteil. Für uns ist es super, kaum ein Mann ist kleiner als wir!» Dann aber räumt sie lachend ein: «Zwei Meter sollte er schon nicht sein!»
Auch Flury und Suter haben Ambitionen
Nebst Hählen – und natürlich Top-Favoritin Lara Gut – wollen heute auch Jasmine Flury und Corinne Suter für Furore sorgen. Sie zählen zwar nicht zu den Favoritinnen, an einer WM ist bekanntlich aber immer alles möglich.
Die Startnummern der Schweizerinnen
6 Corinne Suter
7 Lara Gut
20 Joana Hählen
31 Jasmine Flury