Swiss Ski lässt Wengen doch im Rennkalender!
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Antrag zurückgezogen
Swiss Ski lässt Wengen doch im Rennkalender!

Lauberhorn-Fans können aufatmen! Wengen bleibt nun vorerst doch im Rennkalender.
Publiziert: 24.05.2020 um 18:34 Uhr
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Aktualisiert: 24.05.2020 um 21:42 Uhr
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Doch kein Aus für die Lauberhornrennen?
Foto: Keystone

Das ging flott! Swiss Ski hat den Antrag, «Wengen» im Long-Term-Kalender 2021/22 durch «Schweiz» zu ersetzen, bis auf Weiteres zurückgezogen. Die Lauberhorn-Rennen bleiben damit vorerst im Kalender! Das schreibt der Skiverband in einer Mitteilung. «Aufgrund einer grossen Spende und verschiedener positiver Signale», habe man sich dazu entschieden, heisst es.

Dank Spende und Signale aus der Politik

Durch die Spende von Unternehmer Jörg Moser, der den Skiverband mit über 300'000 Franken unterstützt, um die Rennen am Lauberhorn zu retten, habe man Zeit gewonnen. «Der Betrag entspricht in etwa dem strukturellen Defizit einer Austragung des Weltcups in Wengen.» Nun könne man die Verhandlungen «zu einem guten Ende» bringen.

Zudem, so schreibt der Verband weiter, habe man viele positive Signale aus der Politik erhalten. «Als sehr starkes Zeichen wertet Swiss Ski insbesondere das Engagement von Bundesrätin Viola Amherd», steht in der Mitteilung weiter. «Die Sportministerin empfängt am kommenden Donnerstag, 28. Mai 2020, Swiss-Ski Präsident Urs Lehmann und Wengens OK-Präsident Urs Näpflin zu einem gemeinsamen Treffen.» Auch der Drei-Punkte-Plan, der am Freitag von Swiss-Ski-Präsident Urs Lehmann vorgestellt wurde (BLICK berichtete), sei ein wichtiger Schritt gewesen. Man gehe davon aus, dass dieser Plan umgesetzt werden kann.

Näpflin: «Swiss Ski wollte schneller sein»

Dass am Donnerstag definitiv eine Lösung präsentiert werden kann, davon geht auch Lauberhorn-Chef Näpflin aus. Von der Aufregung im medialen, öffentlichen und politischen Bereich sowie von der Spende des Unternehmers Moser, den er nicht kennt, ist er positiv berührt. «Diese heftige Reaktion hat mich erstaunt und ist ein schönes Zeichen für uns», sagt er auf BLICK-Anfrage. Dass Swiss Ski nur deshalb den Antrag zurückgezogen hat, glaubt er indes nicht. «Dieser Rückzug in letzter Minute war klar. Denn morgen, wenn der FIS-Council tagt, hätte der Internationale Verband den Kalender eh korrigiert. Dieser Blamage setzt sich Swiss Ski nicht aus – sie wollten schneller sein.»

Friede, Freude, Eierkuchen herrscht also noch nicht zwischen den Parteien im Lauberhorn-Zoff. Auch, weil die Verteilung der TV-Gelder weiterhin vor dem Internationalen Sportgerichtshof CAS liegt. «Wir wissen noch nicht, wie dort entschieden wird. Es kann um weniger oder auch mehr als eine Million gehen», so Näpflin, der gleichzeitig gesteht, «jetzt sehr beruhigt» zu sein. Sicher sei, dass man Swiss Ski, wo generell sehr gut vermarktet würde, keineswegs ruinieren wolle. «Wir sind verhandlungsbereit.»

Der Schweizer Verband hält indes nochmals fest, dass «die vom Organisationskomitee in Wengen beim CAS platzierte Forderung von zusätzlich jährlich 1 Million Franken nicht erfüllen kann und will.» Präsident Lehmann: «Wir wollen auch künftig spektakuläre Lauberhornrennen vor einer einmaligen Bergkulisse, aber nicht um jeden Preis.»

Und doch: Entspannung ist in Sicht. Es gibt wieder Hoffnung für alle Lauberhorn-Fans! (mam/c.k.)

Das meint BLICK: Warum nicht gleich so?

Was wurde zuletzt mit den Säbeln gerasselt zwischen dem Lauberhorn-OK und dem Skiverband. Die einen beklagten schlechten Stil und falsche Sparsamkeit, die anderen Sturheit und mangelnden Weiterentwicklungs-Willen. Die Folgen hätten verheerend sein können. Es machte den Anschein, als sei man tatsächlich bereit, die Lauberhorn-Rennen platzen und mit ihnen eine grosse Schweizer Wintersport-Tradition, einen Mythos, sterben zu lassen.

Und jetzt sieht es plötzlich nach einer Einigung aus. Eine grosszügige Spende und ein Aufgebot der Sportministerin zum Ski-Friedensgipfel zwischen den beiden Streithähnen am nächsten Donnerstag scheinen schon zu reichen, damit sich die Aufregung in Wohlgefallen aufzulösen beginnt.

Wenn am Ende das Ergebnis stimmt und sich die beiden Parteien tatsächlich einig werden, wie es mittel- und langfristig für alle Beteiligten passt: gut so. Dann ist der Rest im Endeffekt bloss B-Note.

Die Frage muss aber trotzdem erlaubt sein: Warum nicht von Anfang an so konstruktiv? War es wirklich nötig, zuerst so viel Geschirr zu zerschlagen, wo doch klar war, dass es nur gemeinsam gehen würde?

Denn eigentlich ist der Fall klar: Vernünftig miteinander reden und zusammen auf Kompromiss-Suche gehen, das ist ein bewährter Schweizer Klassiker. Ein Schweizer Klassiker wie das Lauberhorn. Und das Beste: es funktioniert. Sollte man sich merken, bevor irgendwo wieder einmal die nächste Eskalationsstufe gezündet werden soll.

BLICK-Reporter Emanuel Gisi.

Was wurde zuletzt mit den Säbeln gerasselt zwischen dem Lauberhorn-OK und dem Skiverband. Die einen beklagten schlechten Stil und falsche Sparsamkeit, die anderen Sturheit und mangelnden Weiterentwicklungs-Willen. Die Folgen hätten verheerend sein können. Es machte den Anschein, als sei man tatsächlich bereit, die Lauberhorn-Rennen platzen und mit ihnen eine grosse Schweizer Wintersport-Tradition, einen Mythos, sterben zu lassen.

Und jetzt sieht es plötzlich nach einer Einigung aus. Eine grosszügige Spende und ein Aufgebot der Sportministerin zum Ski-Friedensgipfel zwischen den beiden Streithähnen am nächsten Donnerstag scheinen schon zu reichen, damit sich die Aufregung in Wohlgefallen aufzulösen beginnt.

Wenn am Ende das Ergebnis stimmt und sich die beiden Parteien tatsächlich einig werden, wie es mittel- und langfristig für alle Beteiligten passt: gut so. Dann ist der Rest im Endeffekt bloss B-Note.

Die Frage muss aber trotzdem erlaubt sein: Warum nicht von Anfang an so konstruktiv? War es wirklich nötig, zuerst so viel Geschirr zu zerschlagen, wo doch klar war, dass es nur gemeinsam gehen würde?

Denn eigentlich ist der Fall klar: Vernünftig miteinander reden und zusammen auf Kompromiss-Suche gehen, das ist ein bewährter Schweizer Klassiker. Ein Schweizer Klassiker wie das Lauberhorn. Und das Beste: es funktioniert. Sollte man sich merken, bevor irgendwo wieder einmal die nächste Eskalationsstufe gezündet werden soll.

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