Anna Veith über ihre Horror-Verletzung
«So stelle ich es mir vor, wenn man stirbt»

Nach der Vorstellung ihres Buchs «Zwischenzeit» gibt Anna Veith (27) ein bemerkenswertes Interview.
Publiziert: 09.11.2016 um 10:38 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 03:13 Uhr
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«Es war ein Stich ins Herz», sagt Veith über die verheerende Diagnose nach ihrem Sturz.
Foto: imago/Eibner Europa
Mathias Germann

Kreuzband gerissen, Patella-Sehne ab, Seitenband futsch: Der 21. Oktober 2015 wird für Anna Fenninger zum Schicksalstag. Nach einem Sturz im Training ist in ihrem rechten Knie praktisch alles kaputt. Gut ein Jahr ist seither vergangen. Und es ist viel passiert. Fenninger heisst jetzt Veith, hat eine Biografie auf dem Markt und steht kurz vor dem Comeback.

Nach der Präsentation ihres Buchs «Zwischenzeit», bei dem Veith ihre gesamte Karriere Revue passieren lässt, nimmt sie sich Zeit für ein Interview mit dem Internetportal «oe24.TV». Dabei spricht die Olympiasiegerin und zweifach Weltmeisterin nicht nur, aber auch über jenen verhängnisvollen Einfädler, welcher ihr Leben auf den Kopf stellte. Im Buch schreibt Veith: «So ungefähr stelle ich es mir vor, wenn man stirbt.» Sie habe extreme Schmerzen gehabt, erklärt sie im Gespräch. Erst die Notärztin habe diese mit starken Medikamenten lindern können.

Einige Stunden nach dem Crash folgt im Spital die Diagnose der Ärzte. Sie ist verheerend - und für Veith der nächste Tiefschlag. «Es war ein Stich ins Herz», so Veith. Sie habe in diesem Augenblick ans Aufgeben gedacht, gibt sie zu.

Doch mit der Operation kommt die Wende. Veith: «Der Arzt sagte, dass alles gut verlaufen sei und dass es klappen könnte mit dem Comeback».

Anne Veith bei der Präsentation von «Zwischenzeit»
Foto: imago/Eibner Europa

Heute ist die Österreicherin näher denn je an der Rückkehr auf die Piste - auch wenn es zuletzt einen Rückschlag gab und sie «erst um die Jahreswende» plant, wieder im Starthaus zu stehen.

Sicher ist: Auf die moralische Unterstützung von Lara Gut (25) kann Veith zählen. Die beiden sind seit vielen Jahren befreundet, haben schon als Teenies vieles erlebt. «Man hat immer Spass mit ihr. Sie ist eine Frohnatur, redet gerne – das taugt mir», sagt Veith. Und was sagt sie zu den jüngsten Erfolgen von Gut? «Das gönne ich ihr!»

Die grosse Kristallkugel hat Veith nicht mehr im Visier. Zur Erinnerung: Bereits zweimal konnte sie diese in ihrer Karriere gewinnen. Nun ist die Situation anders. «Wenn man ein paar Rennen auslässt, ist es unmöglich diese Punkte aufzuholen», erklärt sie und nennt die WM in St. Moritz im Februar als Fernziel.

Viele Gedanken verschwendet Veith aber im Moment nicht daran. Vorerst will sie nur etwas: in den Skizirkus zurückkehren. Bereits das wäre bemerkenswert.

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