Anna adelt Lara
«Sie ist eine würdige Siegerin»

Wenn nicht alles schief läuft, holt Lara Gut die grosse Kugel. Sie würde auf Freundin Anna Fenninger folgen. Die Österreicherin erklärt, wieso Lara ihren Erfolg verdient.
Publiziert: 04.03.2016 um 20:43 Uhr
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Aktualisiert: 11.09.2018 um 16:30 Uhr
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«Sie ist eine brutale Arbeiterin», sagt Fenninger über Lara.
Foto: Keystone
Marco Ackermann

Fenninger sagt: «Man sollte nie zu früh gratulieren. Aber es ist klar: Wenn nix Schlimmes mehr geschieht, stehen Laras Chancen auf den Gesamtweltcup-Sieg sehr sehr sehr gut.» Lara kann schon heute im Riesenslalom in Jasna (Slk) fast alles klar machen. Ihr Vorsprung auf die erste Verfolgerin Viktoria Rebensburg (De) beträgt 293 Punkte.

Anna würde sich mit Lara freuen. Die beiden verbindet seit Junioren-Zeiten eine enge Freundschaft. Fenninger: «Ich hoffe, dass sie es heimbringt. Ich wünsche es ihr so, weil sie in dieser Saison konstant tolle Leistungen gezeigt hat.»

Was imponiert der 26-jährigen Salzburgerin an Lara? «Sie ist eine brutale Arbeiterin. Es ist beeindruckend, dass sie direkt nach dem Skimarken-Wechsel schon derart stark ist. Lara hat in den letzten Jahren auch Lehrgeld bezahlen müssen, zum Beispiel an Grossanlässen. Aber sie ist immer dran geblieben. Ihre Geduld wird nun belohnt. Sie ist sicher eine absolut würdige Anwärterin auf die grosse Kugel.»

Zum bitteren Schicksal von Lindsey Vonn sagt Fenninger: «Es ist sehr schade, wenn eine Saison so enden muss. So kurz vor dem Ziel, das ist extrem bitter. Sie hat mit dem Saison-Abbruch aber sicher den richtigen Entscheid getroffen. Die Gesundheit geht immer vor. Vor allem mit Blick auf die Zukunft. Davor sollte man Respekt haben.»

Bei Fenninger selber, die sich im Oktober bei einem Trainingssturz einen Kreuzbandriss sowie eine Patellasehnen-Verletzung zugezogen hat, läuft die Reha auf Hochtouren. Und sie verlaufe nach Plan, so die Olympiasiegerin und dreifache Weltmeisterin. Im August will Fenninger wieder auf Ski stehen. Sie hat inzwischen ihre Verletzung gut verarbeitet. «Seit dem Sturz ist einige Zeit vergangen und ich habe etwas Abstand dazu gewonnen. Unmittelbar nach der Verletzung war es viel schwieriger.»

Sie habe durch die Pause endlich mal Zeit gehabt, runterzufahren, ihre Karriere Revue passieren zu lassen und die Natur zu geniessen. Und es wurde einfacher für sie, ihren Freund Manuel Veith zu sehen. Der Ex-Snowboarder ist im Winter jeweils auch stark beschäftigt, weil er in seinem Hotel Arx in Rohrmoos/Schladming anpacken muss.

Und manchmal blieb für Anna in dieser Saison sogar Zeit, um sich mit Lara auszutauschen. «Untereinander reden wir lieber über andere Themen als über Skisport», berichtet Fenninger. Ab der nächsten Saison werden sie wieder Konkurrentinnen sein. Anna gegen Lara – ein Duell, das die Herzen der Ski-Fans jetzt schon höher schlagen lässt.

Fenninger lässt keine Zweifel offen an ihrer Motivation: «Die Verletzung hat meine Ziele nicht verändert. Erstes Ziel ist, wieder zu 100 Prozent gesund zu werden, um volle Leistung bringen zu können. Ich will dieses Gefühl wieder erleben, im Ziel abzuschwingen und vorne zu sein.»

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