Nur eine Schweizerin in den Top 10. Das ist die bittere Wahrheit nach der Abfahrt in St. Moritz. Michelle Gisin ist als Achte Beste des Swiss-Ski-Teams. «Es ist leider kein Schweizer Tag», gibt sie zu.
Das ist es definitiv nicht. Zwar schaffen es neben Gisin sieben weitere in die Punkteränge, zufrieden kann aber einzig die 21-jährige Delia Durrer sein – sie landet auf Platz 19.
Der grösste Schweizer Trumpf, Corinne Suter, wird ohne offensichtliche Fehler Elfte. «Die Fahrt war ganz okay, aber es ist noch nicht das, was ich will», sagt sie. Klar ist: Weil Suter krank auf das Trainingslager in Copper Mountain (USA) verzichten musste, fehlen ihr qualitativ gute Speed-Tage.
Lara Gut-Behrami landet auf Rang 13 und meint: «Ich kriege schon im oberen, flachen Teil eine Sekunde aufgebrummt. Danach wars okay.» Das Rennen wird nach 35 Fahrerinnen abgebrochen – die Sicht ist zu schlecht.
Eine Schlappe – einverstanden?
In den letzten 28 Abfahrten waren die Schweizerinnen nur einmal schlechter als diesmal. Auch darum ist das Resultat im Engadin eine Schlappe. Einverstanden, Hans Flatscher?
Der Schweizer Alpin-Direktor zögert kurz und meint: «Schlappe ist ein hartes Wort. Aber das ist sicher nicht das, was wir uns vorstellen.» Man sei aber nicht so weit weg, dass man dies künftig nicht korrigieren könnte.
Tatsächlich sind die Abstände auf Mikaela Shiffrin (USA), die zum vierten Mal in St. Moritz gewinnt, gering. Trotzdem meint Flatscher: «Es gibt keine Ausreden. Wir müssen es einfach besser machen.»