Aleksander Aamodt Kilde über seine Liebesbeziehung mit Ski-Queen Shiffrin
«So hat zwischen mir und Mikaela alles angefangen»

Der «Hausmeister der Birds of Prey» in Beaver Creek ist ein Norweger: Aleksander Aamodt Kilde ist auf dieser Piste seit zwei Jahren unbesiegt. Unweit von Beaver Creek hat er auch sein grosses privates Glück gefunden.
Publiziert: 01.12.2023 um 01:12 Uhr
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Aktualisiert: 01.12.2023 um 10:01 Uhr
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Seit etwas mehr als drei Jahren sind Mikaela Shiffrin und Aleksander Aamodt Kilde das Traumpaar im Ski-Zirkus.
Foto: Getty Images

Obwohl Aleksander Aamodt Kilde in den Abfahrts-Trainings in Beaver Creek einen bestechenden Eindruck hinterlassen hat, schüttelt der Norweger ein paar Stunden nach der zweiten Probefahrt auf der «Birds of Prey» den Kopf. «Ich habe gelesen, dass einige Trainer und Funktionäre die Piste als zu einfach bezeichnen, weil sie nicht so eisig präpariert ist wie in Bormio oder Kitzbühel. Solche Kommentare ärgern mich», faucht der 31-Jährige.

Kilde taxiert solche Äusserungen auch deshalb als «kompletten Blödsinn», weil im Training mit dem Kanadier Broderick Thompson und dem Chilenen Henrik van Appen zwei Athleten schwer gestürzt sind. «Die Birds of Prey gehört auch ohne eisige Unterlage zu den schwierigsten Abfahrten der Welt.»

Und Kilde hat diese Piste geprägt wie kaum ein anderer: In den letzten beiden Jahren fuhr der Wikinger hier vier Siege ein: zwei in der Abfahrt, zwei im Super-G. Es gibt mehrere Gründe, warum sich der in der Region Oslo aufgewachsene Top-Athlet in Colorado besonders wohlfühlt. «Ein Teil meiner Familie lebt in Aspen, die Frau meines Bruders stammt aus Denver. Und meine grosse Liebe Mikaela lebt in Edwards, 20 Minuten von Beaver Creek entfernt.»

Die erste Begegnung mit Shiffrin

Seit etwas mehr als drei Jahren ist Kilde mit Weltcup-Rekord-Triumphatorin Mikaela Shiffrin (28, 90 Weltcup-Einzelsiege) liiert. Der Sohn eines Ingenieurs macht jedoch kein Geheimnis daraus, dass er schon viel früher Feuer für Amerikas Ski-Queen gefangen hat. «Ich bin Mikaela erstmals während eines Trainings-Camps im chilenischen Portillo begegnet. Sie hat mir auf Anhieb super gefallen. Aber weil sie damals erst 16 und ich 19 war, war die Zeit noch nicht reif für eine Liebesbeziehung. Aber ich habe ihr unmittelbar nach dieser Begegnung eine Freundschaftanfrage auf Facebook geschickt.»

Während rund neun Jahren haben sich die beiden über diesen Kanal eher oberflächliche Nachrichten geschickt. Richtig tiefgründig wurde es 2020 nach dem Tod von Shiffrins Vater. «Nach diesem Schicksalsschlag habe ich Mikaela eine lange Nachricht geschickt. Ich habe ihr geschrieben, dass ich jederzeit für sie da wäre, falls sie sich mit mir austauschen möchte. Ab diesem Zeitpunkt hatten wir immer mehr Kontakt. Und für mich war schnell klar, dass ich mit dieser wunderbaren Frau eine Liebesbeziehung führen möchte. Aber irgendwie hatte ich das Gefühl, dass sie das nicht will.»

Abgang aus Norwegen

Doch zum Glück war es Shiffrin, die eines Tages den entscheidenden Schritt gemacht hat: «Auf einmal hat sie mir gestanden, dass sie an einer Beziehung mit mir interessiert sei. Und dann hat sie mich gefragt, ob ich auch interessiert sei. Ich habe natürlich sofort ja gesagt.»

Der zweifache Abfahrt-Weltcupsieger kann sich gut vorstellen, dass er nach seiner Karriere mit Shiffrin in den USA leben wird. Sein Heimatland hat er bereits vor längerer Zeit verlassen. Der aktuelle Hauptwohnsitz von Kilde liegt in Innsbruck. «Ich liebe Norwegen, aber weil sich der Skisport hauptsächlich in den Alpen abspielt, habe ich eine Residenz in Österreich gesucht und gefunden. Als ich noch nach fast jedem Weltcup-Wochenende nach Norwegen zurückgereist bin, habe ich mich sehr oft im Flugzeug erkältet. Dieses Problem habe ich nicht mehr, seit ich in Innsbruck wohne.»

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Kampf gegen den eigenen Verband

Ein grosses Problem ist aber geblieben. Der norwegische Ski-Verband erlaubt es seinen Athleten immer noch nicht, den Helm mit dem Logo eines Individual-Sponsors zu bestücken. Der Verband beansprucht diese Fläche für sich, somit verdienen Norwegens Alpin-Helden weniger Geld als die Schweizer oder Österreicher. Der amtierende Slalom-Weltcupsieger Lucas Braathen (23) hat nicht zuletzt deshalb im Oktober seinen Rücktritt erklärt.

Auch Kilde hat im letzten Sommer harte Gespräche mit der Verbandsführung geführt. Und will das auch in Zukunft tun. «Es ist mein grosses Ziel, dass ich es eines Tages schaffe, die Struktur im norwegischen Verband zu verändern. Ich werde alles dafür tun, damit die nächste Generation der norwegischen Alpinen die besseren Bedingungen vorfinden wird.»

Ein wirklich beeindruckender Kerl, dieser Aleksander Aamodt Kilde.

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