Fünf Mal Gold an einer Junioren-Ski-WM. Da kann man Marco Odermatt nur gratulieren! Diese Medaillen zeigen, dass er schon vieles richtig macht.
Ich kann mich gut an meine WM 2003 erinnern, als ich dreifacher Juniorenweltmeister plus Vizeweltmeister wurde. Es war eine super Erfahrung, vor allem weil auch mein Kumpel Marc Berthod erfolgreich war. Wir waren überglücklich und stolz auf unsere Erfolge. Eine solche Überlegenheit in mehreren Disziplinen gibt einem die Sicherheit, dass man auf dem richtigen Weg ist und das Potential gross ist.
Das ist aber nicht nur fürs Selbstvertrauen wichtig: Man wird auch bemerkt. Die Medien werden auf dich aufmerksam. Auch potenzielle Partner und vor allem die zukünftigen Trainer. Es ist ein erstes, wichtiges Ausrufezeichen, das man international setzt.
Doch wo viel Licht ist, ist auch Schatten: Plötzlich steht man im Fokus der Öffentlichkeit. Das Scheinwerferlicht erhöht den Druck. Gerade in der heiklen ersten Zeit im Weltcup wird von Medien, Fans und Trainern oft zu früh zu viel erwartet.
Im Weltcup herrschen aber andere Gesetze. Der Schritt vom Junior zum Weltcupfahrer ist schwieriger als man denkt. Das Umfeld ist neu, die sportlichen Herausforderungen ungleich grösser. Junioren brauchen körperlich Zeit, bis sie mit älteren Athleten auf Augenhöhe sind.
Trotzdem: Marco hat ein extrem feines Gefühl für den Schnee, die nötige Technik und er ist mental stark. Dass er im Speed und in den technischen Disziplinen abgeräumt hat zeigt, dass seine Erfolge kein Zufall sind. Bleibt er gesund, wird Marco später ganz sicher auch im Weltcup Ausrufezeichen setzten!