Nein, ein Katastrophen-Winter ist es nicht. Bei weitem nicht. Und doch droht den Schweizer Skifahrerinnen nach zehn Wintern mit mindestens einem Sieg erstmals wieder ein Nuller. Keinen einzigen Weltcup-Erfolg konnten die Ski-Frauen in den bisherigen 29 Rennen feiern. Das geht angesichts der tollen WM-Erfolge von Wendy Holdener (zweimal Gold) und Corinne Suter (Silber und Bronze) schnell vergessen.
Noch bleiben sechs Chancen, um die Schmach abzuwenden – zwei in Spindleruv Mlyn (Tsch) und vier beim Weltcupfinal in Soldeu (And). Gelingt kein Triumph, wäre es die erste Schweizer Sieglos-Saison bei den Frauen seit 2006/07. Damals gelangen überhaupt nur zwei Podestplätze. Dafür verantwortlich: Dominique Gisin (Zweite) und Martina Schild (Dritte). Zum Vergleich: Im aktuellen Winter waren es immerhin elf Top-3-Ränge.
Aber warum gab es in dieser Saison noch keinen Sieg? Besonders schwer wiegen die Ausfälle der verletzten Mélanie Meillard (ganze Saison) und Michelle Gisin (seit Ende Januar). Gleichzeitig gilt in diesem Winter nicht nur für die Schweiz, sondern auch für andere Nationen: Durch die Dominanz von Mikaela Shiffrin (14 Siege) blieben oft nur Brosamen.
Dazu kommt, dass nur eine Kombi stattfand (in Crans-Montana) – eine Spezialität von Wendy Holdener. Immerhin: Corinne Suter weckt Hoffnungen, einst eine Siegesfahrerin zu werden. Alle anderen sind (noch) deutlich weiter davon entfernt.