Als Kind trug Gisin eine Zeit lang eine Afro-Frisur. Ihr Traum: Sie wollte zur schönsten Frau des Landes gekürt werden. 1999 sagte die 5-jährige Michelle zu ihrer Kindergarten-Lehrerin: «Ich werde einmal Miss Schweiz!»
«Der Dezember ist mein Lieblingsmonat», sagt Gisin. Sie schätzt insbesondere die Weihnachtszeit wegen ihrer besinnlichen Stimmung.
Gisin ist Engelbergerin mit Herz und Seele, zur Welt kam sie aber in Samedan GR. Als Michelle drei war, zog sie mit ihrer Familie nach Obwalden.
Gisins Freund ist der italienische Riesen-Spezialist Luca De Aliprandini (28). Gefunkt hats vor fünf Jahren – und zwar am Ende der Welt, während des Trainingslagers in Ushuaia (Arg). De Aliprandini lud sie zu seiner Geburtstagsparty ein.
Kein einziges ihrer 150 Rennen bestritt Gisin an ihrem Geburtstag. Der Hauptgrund: Der 5. Dezember fiel nie auf ein Wochenende.
Vor jedem Rennen macht Gisin Yoga. Früher half ihr das, gut einzuschlafen. Denn: Gisin war im Vorfeld von Wettkämpfen immer sehr nervös.
Gisin ist Vize-Weltmeisterin (2017) und Olympiasiegerin (2018). Beides in der Kombination. Im Weltcup hat sie sechs Podestplätze geholt, auf einen Sieg wartet sie aber noch.
«Die Liebe ist beim Slalom. Aber die Freiheit ist in der Abfahrt», sagt Gisin. Sie hat als Technikerin begonnen, nun ist sie längst eine Allrounderin. Als eine der ganz wenigen Frauen fährt sie fast jedes Rennen – in diesem Winter sollen es (inkl. WM) 42 werden.
Gisin liebt die Sitcom «The Big Bang Theory». Ihr Held: der schrullige und hochintelligente Sheldon.
Gisins Ritual: Vor jedem Rennen schlägt sie die Fäuste zusammen, dann an den Helm und schliesslich die Stöcke zusammen.
Ihre Lieblingsnummer ist die Sechs. Das geht so weit, dass ihr Servicemann die Seriennummern der Ski austauscht, damit es mehr Sechsen hat.
Gisin liebt Bücher. Sie liest immer, bevor sie einschläft. «Manchmal eine oder zwei Seiten, manchmal hundert oder zweihundert.» Besonders Fantasy-Bücher haben es ihr angetan. Gisin war ein riesiger Fan von «Harry Potter».
Gisins Mutter Bea ist Baslerin, ihr Vater Beat Aargauer. Die beiden lernten sich bei der Sportlehrer-Ausbildung an der Uni Basel kennen. Sie führen in Engelberg den Sportladen Gisin Sports.
Bode Miller (USA) und Sonja Nef waren Gisins grosse Vorbilder. Mit der Appenzellerin hat sie auch heute noch Kontakt – vor allem via Whatsapp.
Gisin und ihr Freund haben vor kurzem in Riva del Garda (It) ein Haus gebaut. Dort trainieren sie im Sommer gemeinsam.
Gisin ist ein grosser Fan von Roger Federer und Stan Wawrinka. «Wenn möglich schaue ich alles», sagt sie.
Musik ist ein wichtiger Teil in Gisins Leben. Die Rock-Band Muse gehört zu ihren Favoriten. Übrigens: Einst lernte Gisin Klavier. «Zum Glück habe ich aufgehört. Es klang schrecklich.»
Gisin liebt Schoggi. Am liebsten Giandor Noir. «Ein Leben ohne Schokolade ist unvorstellbar», sagt sie.
Chris Marcolli ist Gisins Mentaltrainer. Der Sportpsychologe betreute einst auch ihre Schwester Dominique und Roger Federer.
Gisin hat einen besonderen Traum. «Für mich wäre es das Grösste, wenn irgendwann einmal eine Piste nach mir benannt würde.»
Einer der emotionalsten Momente in Gisins Leben war der Olympiasieg von Schwester Dominique 2014 in Sotschi. «Das war eine unendliche Freude.» Sie fiebert auch extrem mit Bruder Marc mit, der ebenfalls Profi ist.
Gisins Grossmutter liebte Eulen. So auch Michelle. Auf Reisen hat sie immer die Plüsch-Eule «Leo» dabei – ein Geschenk von Freund Luca.
Gisin ist ein Kraftprotz. Bei Kniebeugen schafft sie es mit 100 Kilo auf den Schultern bis fast zu den Fersen runter. Auch 170 Kilo hat sie drauf, dann etwas weniger tief.
Gisin ist leidenschaftliche Windsurferin. Doch auch im Golf ist sie sehr talentiert. Schon mit 8 Jahren machte sie die Golfplatzreife.
Welche Eigenschaft eines Superhelden hätte Gisin gerne? Ihre Antwort: «Die Fähigkeit zu heilen.»