Es ist eine Reise zurück in die Vergangenheit. Lara Gut-Behrami (28) bestreitet in Rosa Chutor (Russ) erstmals seit den Olympischen Spielen 2014 ein Rennen. Damals holte sie Bronze, ihre erste und bisher einzige Olympiamedaille. Die Tessinerin, noch unverheiratet unterwegs, weinte nach der Abfahrt bittere Tränen. «Ich dachte immer, ich würde mich riesig freuen, wenn ich eine Medaille hole. Aber ich lag bei der letzten Zwischenzeit noch vor Dominique und machte dann einen kleinen Fehler, deshalb der Frust», sagte sie. Am Ende siegten Dominique Gisin und Tina Maze (Sln) ex aequo.
Und es entflammte eine Debatte: War Gut eine schlechte Verliererin? Oder sympathisch und ehrlich, weil sie Gold wollte? Die Skiwelt war gespalten. Sie sagte: «Es tut mir leid, dass ich anfänglich so reagiert habe. Jede Athletin versteht, dass man in dieser Situation unzufrieden sein kann.»
Unzufrieden war Gut-Behrami auch in diesem Winter oft. Nicht aber zuletzt in Bansko (Bul), wo sie es nach einjähriger Durststrecke endlich wieder aufs Treppchen schaffte: Dritte im Super-G. «Wenn man einmal aufs Podest fährt, wird vieles einfacher. Ich hoffe, dass ich den Schwung mitnehmen kann.» Ob ein Ketchup-Effekt eintritt? Sicher ist: Der Schneefall könnte Gut-Behrami und Co. ausbremsen. Die Prognosen kündigen ein kompliziertes Wochenende an.