Das Podest
1. Lara Gut-Behrami (Sz) 1:17,37
2. Petra Vlhova (Svk) +0,28
3. Tamara Tippler (Ö) +0,73
Das Rennen
Als Lara Gut-Behrami die Zeit der Norwegerin Kajsa Vickhoff Lie pulverisiert, glauben alle an einen erneuten Erdrutsch-Sieg. Aber: Einige der folgenden Fahrerinnen rücken ihr auf die Pelle, vor allem Petra Vlhova kommt Gut-Behrami nahe – mit einem oder zwei Schnitzern weniger hätte sie auch gewinnen können. Da sich auch dieses Rennen nicht im Konjunktiv abspielt, darf sich die Schweizer Überfliegerin über ihren 30. Weltcupsieg freuen.
Die Schweizerinnen
1. Lara Gut-Behrami 1:17,37
5. Corinne Suter +1,11
11. Michelle Gisin +1,47
16. Joana Hählen +1,81
20. Priska Nufer +2,21
Fünfter Super-G des Winters, vierter Sieg für Lara Gut-Behrami! Sie gewinnt wie schon am Samstag – diesmal nicht so überlegen, doch das ist egal. Die Tessinerin strotzt vor Selbstvertrauen, fährt so enge Radien wie keine andere. Keine Frage: Spätestens jetzt ist Gut-Behrami die Top-Favoritin auf Gold im Super-G bei der WM. Übrigens: Auch die kleine Kristallkugel im Super-G-Weltcup hat sie praktisch auf Sicher. Zwei Rennen vor Schluss hat sie 195 Punkte Vorsprung auf die Zweitplatzierte, Corinne Suter. Es wäre ihr dritter Disziplinen-Sieg und der erste seit fünf Jahren.
Es bleibt, wie es zuletzt war: Corinne Suter fährt nicht schlecht, aber auch zu wenig gut, um ganz vorne mitzumischen. Schade, dass sie bei einer Linkskurve im Flachstück vor dem Ziel den Aussenski und damit Schwung verliert. Die Speed-Queen der letzten Saison wird froh sein, einige Tage Pause vor der WM einlegen zu können.
Eigentlich wollte Michelle Gisin auf das Garmisch-Wochenende verzichten. Den Super-G am Samstag liess sie auch sausen, doch nun steht sie am Start und zeigt eine solide Fahrt – klar, dass es ein Nachteil war, die Strecke nicht bereits einmal im Renntempo bestritten zu haben.
Die WM in Cortina wird wohl ohne Joana Hählen stattfinden. Auch beim zweiten Super-G von Garmisch kommt die Bernerin nicht auf Touren – weil sie der Druck lähmt? Fakt ist: Hählen hat im Super-G nur eine halbe Qualifikation erreicht, vier andere Schweizerinnen aber das Soll (einmal Top 7 oder zweimal Top 15) erfüllt. Hählen kämpft zwar, fährt aber oft zu direkt und gerät zu weit nach Aussen und damit in den weichen Schnee. Letztlich fehlt nicht viel auf Rang 15 – das macht die Situation umso bitterer.
Bei Priska Nufer passt für einmal nichts zusammen, sie reiht Fehler an Fehler. Dennoch bleibt es dabei: Sie fährt so stark wie noch nie und hat sowohl in der Abfahrt als auch im Super-G die WM-Richtlinien erfüllt. Jasmine Flury fährt sackstark, wird bei Rennhälfte mit der sechstbesten Zeit gestoppt – doch dann rutscht die Bündnerin auf dem Innenski aus. Bitter!
Die Bedingungen
Der Nebel von Sonntag hat sich verzogen, der Himmel ist bedeckt und die Piste wegen der hohen Temperaturen mit viel Salz präpariert. Kurssetzer ist der Schweizer Speed-Coach Roland Platzer.
Das gab zu reden
Gut-Behrami, wer sonst? Sie ist so gut drauf wie seit vielen Jahren nicht mehr, jubelt über ihren vierten Saisonsieg. Die Ski-Schweiz träumt von vielen WM-Medaillen.
So gehts weiter
Während die Ski-Männer am kommenden Wochenende in Garmisch noch fahren, können die Ski-Frauen bereits die Koffer für die WM in Cortina packen. Am Montag um 11:00 Uhr werden bei der Kombination (Super-G und Slalom) die ersten Medaillen vergeben.
Weltcup-Stände
Super-G
1. Lara Gut-Behrami 445
2. Corinne Suter 250
3. Tamara Tippler 240
Gesamtweltcup
1. Petra Vlhova 989
2. Lara Gut-Behrami 947
3. Michelle Gisin 807