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2. Slalom-Lauf in Flachau gegen Vlhova gesteckt?
Shiffrin kämpft mit Tränen und wehrt sich

Nach dem Spionage-Zoff zwischen Mikaela Shiffrin und Petra Vlhova gehen die Emotionen auch nach dem Rennen in Flachau hoch.
Publiziert: 15.01.2020 um 13:02 Uhr
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Aktualisiert: 15.01.2020 um 13:45 Uhr
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Mikaela Shiffrin umarmt nach dem 3. Platz im Flachau-Slalom Vlhova-Trainer Livio Magoni.
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Mathias Germann

Rang zwei in Zagreb (Kro), Rang drei in Flachau (Ö). Während fast jede Fahrerin mit dieser Bilanz zufrieden wäre, kämpft Mikaela Shiffrin (24, USA) nach dem Nacht-Spektakel im Salzburger Land mit den Tränen. Kein Wunder: Erstmals seit fünf Jahren steht sie bei zwei Rennen nacheinander nicht auf dem obersten Podest. Das macht der erfolgsverwöhnten Amerikanerin zu schaffen. «Ich bin enttäuscht über mein Skifahren», gibt sie offen zu.

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Ihre grosse Konkurrentin, Petra Vlhova (24, Svk), ist dagegen erneut die grosse Siegerin. Shiffrin dagegen ist geknickt. Ob ihr der Spionage-Zoff wohl noch zu schaffen macht? Wir erinnern uns: Vlhovas Coach Livio Magoni gab letzte Wochen offen zu, den US-Star im Training filmen zu lassen. Offenbar schickte er sogar Teammitglieder, um Shiffrin bewusst nachzuspionieren. Diese konterte und appellierte an das geistige Eigentum, das gestohlen würde. Der Wirbel war angerichtet.

«Das wäre schlechtes Karma»

Zurück nach Flachau. Auch eine halbe Stunde nach dem Slalom ist Shiffrin noch sehr emotional. «Ich mag meine Stimme nicht momentan», beginnt sie die PK stammelnd. Dann wehrt sich die 64-fache Weltcupsiegerin gegen den Vorwurf, ihr Coach Mike Day habe den zweiten Lauf bewusst gegen Vlhova gesteckt. Heisst: Drehender, mit mehr Kurven – etwas, das Vlhova tendenziell weniger entgegenkommt. Eine Retourkutsche? Shiffrin wehrt sich: «Wir machen sowas nicht. Wir spielen solche Spielchen nicht. Es wäre schlechtes Karma, sowas zu tun.»

Viele Athletinnen seien vor dem zweiten Durchgang zu ihr gekommen und hätten gesagt, dass ihnen der Lauf gefallen würde, so Shiffrin. «Es war ein normaler Kurs. Und sowieso: Du kannst momentan gar nicht gegen Petra stecken – sie ist zu stark und meistert alles super.»

Shiffrin zeigt sich in der «Niederlage» äusserst fair, lobt ihre Rivalin. Und gibt offen zu: «Ich habe zuletzt versucht, im Training Dinge zu ändern. Offenbar ist es nicht gelungen. Das ist jetzt die Realität.» Mit dieser muss Shiffrin erst einmal klar kommen.

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