Odermatt nach zweitem Kitzbühel-Training
«Entscheidende Passagen haben gar nicht gepasst»

Das Abschlusstraining auf der Streif in Kitzbühel ist absolviert. Bester Schweizer ist erneut Alexis Monney. Franjo von Allmen muss eine Schrecksekunde wegstecken und Marco Odermatt hat mit einigen Problemen zu kämpfen.
Publiziert: 11:18 Uhr
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Aktualisiert: vor 18 Minuten
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Alexis Monney ist auch im zweiten Training der schnellste Schweizer.
Foto: SVEN THOMANN

Letztes Jahr hat Franjo von Allmen bewiesen, dass er die Streif schnell runterfahren kann. Mit Startnummer 29 donnerte er mit der drittschnellsten Zeit über die Hausbergkante. Doch dann kam er in der Traverse von der Ideallinie ab und verpasste das Tor zur Einfahrt in den Zielschuss.

Nun erlebt der Berner ein Déjà-vu. Im Abschlusstraining ist er stark unterwegs, von Anfang an leuchten seine Zwischenzeiten deutlich grün auf. Doch dann passierts schon wieder nach der Hausbergkante. Schreckmoment für von Allmen! Nach dem Sprung rutscht er weg, liegt kurz im Schnee. Zum Glück kann er einen Sturz verhindern. Nur: Er erwischt das Tor zur Einfahrt in den Zielschuss nicht mehr.

Weil er letztes Jahr deswegen das Podest verpasste, hatte er zwei schlaflose Nächte. Dieses Mal wird es von Allmen besser verkraften. «Über die Hausbergkante konnte ich den Druck nicht rausnehmen, habe die Ski überkreuzt und hatte eine kleine Schrecksekunde», fasst er gegenüber ORF zusammen. Der untere Teil habe im ersten Training gut gepasst. Sein Plan fürs Rennen: «Die guten Teile mitnehmen und das Puzzle zusammensetzen.»

Trotz Fehler wird seine Zeit im Ziel gestoppt. 3,19 Sekunden beträgt sein Rückstand auf die Bestzeit von Mattia Casse. Der Italiener ist einer von wenigen Fahrern, die voll durchziehen und sich beim Zielsprung nicht aufrichten. Die 1:54,33 sind deswegen ein guter Gradmesser für die Konkurrenz. Auch für Stefan Eichberger. Der Österreicher zeigt mit Startnummer 34 eine starke Fahrt – zweitschnellste Zeit (+0,54). In Abwesenheit von Teamleader Vincent Kriechmayr, der sich bei seinem Sturz am Lauberhorn verletzt hat, überzeugt auch Daniel Hemetsberger als Vierter.

Entscheidende Passagen passen bei Odermatt nicht

Und die anderen Schweizer? Schnellster ist wie schon am Dienstag Alexis Monney. Als Zehnter und aufgerichtet über die Ziellinie gefahren, büsst er 1,3 Sekunden ein. Mit vielen kleinen Fehlern hat Marco Odermatt zu kämpfen, zudem verpasst er ein Tor. Als 20. (+2,02) ist er zweitbester Schweizer. «Die entscheidenden Passagen wie die Ausfahrt, Steilhang oder die Traverse haben gar nicht gepasst», so Odermatt gegenüber ORF. Er müsse das nun gut analysieren und einen guten Plan machen, vielleicht auch das Material noch etwas anpassen. Er wisse aber, dass er auf der Streif schnell fahren könne.

Eine nicht alltägliche Erfahrung macht Arnaud Boisset. Sein Start ins Training verzögert sich – wegen eines tierischen Ski-Fans. Ein Eichhörnchen verirrt sich auf die Strecke und muss von dort vertrieben werden, bevor Boisset auf die Streif kann. Sein Rückstand ist mit 4,32 Sekunden gross, aber man muss bedenken, dass er erst letztes Wochenende nach einem fürchterlichen Sturz sein Comeback gegeben hat.

Die Positionen Schweizer: 10. Alexis Monney, 22. Marco Odermatt, 24. Lars Rösti, 34. Franjo von Allmen, 38. Livio Hiltbrand, 39. Stefan Rogentin, 42. Justin Murisier, 43. Arnaud Boisset, 49. Alessio Miggiano, 52. Christophe Torrent, 55. Gaël Zulauf.

Nicht gestartet: Marco Kohler.

Das Training zum Nachlesen im Ticker.

12:56 Uhr

Hacker bricht Fahrt unter Schmerzen ab

Das will man nicht sehen. Felix Hacker tut sich ohne zu stürzen weh. Nach einer halben Minute scheint er einen Schlag ins Bein zu kassieren, unter Schmerzen bricht er seine Fahrt ab, legt sich hin und zeigt sofort an, dass er Hilfe braucht. Betreuer sind schnell beim Österreicher und kümmern sich um ihn. Er wird mit dem Helikopter abtransportiert. Dieser unschöne Moment setzt den Schlusspunkt unter diesen Ticker.

12:48 Uhr

Tierischer Störenfried vor Boissets Fahrt

Ein tierischer Ski-Fan verzögert die Trainingsfahrt von Arnaud Boisset. Er wird am Start zurückgehalten, weil sich ein Eichhörnchen auf die Piste verirrt hat. Das Tier muss erst wieder in sicheres Terrain verjagt werden, damits weitergehen kann. Als Boisset dann starten kann, hat er immer wieder mit Problemen zu kämpfen. Einmal überdrehts ihn leicht. So handelt er sich einen grossen Rückstand von 4,32 Sekunden ein. Aber man muss bedenken, er hat erst am Wochenende nach einem fürchterlichen Sturz sein Comeback gegeben.

12:31 Uhr

Smiseth Sejersted prescht auf Platz 2

Die Zeit von Casse ist ein guter Gradmesser, denn der Italiener hat seine Fahrt durchgezogen. Neu auf Platz 2 ist Adrian Smiseth Sejersted. Der Norweger hat teilweise grüne Zwischenzeiten, am Ende beträgt sein Rückstand 61 Hundertstel. Drei Hundertstel ist er schneller als der Österreicher Hemetsberger und vier Hundertstel nimmt er dem Italiener Innerhofer ab.

12:26 Uhr

Rösti zwischen Odermatt und Von Allmen

Vor allem oben fährt Lars Rösti stark. Danach wächst sein Rückstand aber an, als er aufgerichtet die Ziellinie überquert, beträgt er 2,05 Sekunden. Damit reiht er sich an 18. Position ein – zwei Ränge hinter Odermatt und zwei Ränge vor Von Allmen.

12:23 Uhr

Innerhofer erneut stark

Routine zahlt sich auf der Streif aus – das beweist Christof Innerhofer. Der 40-jährige italienische Altmeister ist von oben bis unten auf Augenhöhe mit Landsmann Casse unterwegs. Nach Platz 4 im gestrigen Training, kommt er nun als Dritter mit 65 Hundertsteln Rückstand ins Ziel. Den Grossteil davon handelt er sich ein, weil er nicht mit der letzten Konsequenz über den Zielsprung geht, sondern sich schon davor anfängt aufzurichten.

12:15 Uhr

Hemetsberger als Österreichs Lichtblick

Daniel Hemetsberger hat schon früh in seiner Fahrt mit kleinen Problemen zu kämpfen. Danach zeigt er aber eine saubere Fahrt. 64 Hundertstel Rückstand – die er sich mehrheitlich am Schluss einhandelt, weil er aufgerichtet über die Ziellinie fährt. Damit ist er nach der verletzungsbedingten Absenz von Teamleader Vincent Kriechmayr für die Österreicher ein Lichtblick. Er reiht sich als Zweiter ein.

Nach Hemetsberger ist auch Stefan Babinsky lange gut unterwegs – bis er ein Tor verpasst. 1,33 Sekunden liegt er im Ziel hinter Casse. Er reiht sich auf Platz 8 unmittelbar hinter Alexis Monney ein.

12:10 Uhr

Monney bisher bester Schweizer

Starker zweiter Sektor von Alexis Monney. Dort fährt er gute drei Zehntel schneller als Casse. An Selbstvertrauen mangelt es ihm nicht, er ist tief in der Hocke. Einzig bei der Landung nach dem Sprung über die Hausbergkante hat er kleinere Probleme. Aufgerichtet kommt er über die Ziellinie, er ist in der Rangliste mit 1,3 Sekunden Rückstand als Sechster nun bester Schweizer.

12:07 Uhr

Paris vor Odermatt

Dominik Paris, der vierfache Kitzbühel-Sieger (dreimal Abfahrt, einmal Super-G) zieht die Fahrt nicht voll durch. Er richtet sich vor dem Ziel auf. Dennoch reichts dem Italiener, um Marco Odermatt zu schlagen. Mit 1,69 Sekunden Rückstand ist er 33 Hunderstel schneller gewesen als der Schweizer.

12:04 Uhr

Casse mit neuer Bestzeit

Mattia Casse, der Sieger des Super-Gs von Gröden, verzichtet darauf, Kräfte zu sparen. Er zieht seine Fahrt von oben bis unten durch, richtet sich auch vor dem Ziel nicht auf. Beim einen Sprung gibts noch Verbesserungspotenzial, die Hocke dürfte im Rennen dann hie und da noch etwas tiefer sein. Nichtsdestotrotz stellt der Italiener die klare neue Bestzeit auf. 66 Hundertstel nimmt er Allegre ab.

12:02 Uhr

Hrobat lässt Tor aus

Miha Hrobat kommt mit 83 Hundertsteln Rückstand ins Ziel. Der Schein trügt aber, denn der Slowene hat ein Tor verpasst. Trotzdem gehört er zu einer nun fünf Fahrer umfassenden Gruppe, welche weniger als eine Sekunde hinter der Bestzeit von Nils Allegre liegt.

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