Er hat Generationen von Stars erlebt. Und alle sind seine Freunde geworden. Franz Klammer, Karl Schranz, Ingemar Stenmark, Alberto Tomba. Die Abfahrtskaiser, Skikönige, Slalom-Irrwische haben längst abgedankt.
Aber Hubertus von Hohenlohe-Langenburg, der erste und letzte Ski-Prinz im Weltcup, ist immer noch da. Wie ein Perpetuum mobile. Wie zuletzt beim Hahnenkamm-Rennen in Kitzbühel.
Nicht als Rennläufer. Sondern als Werbeträger der britischen Nobelmarke Bentley. Die Party ging im Haus des ehemaligen Marbella Clubs über die Bühne. Diesen Club hat sein fürstlicher Papa Alfonso einst gegründet. Auch seine Mutter Ira von Fürstenberg hat einen Bezug zur Autobranche. Sie ist mit dem Agnelli-Clan verwandt.
Hubertus feiert heute in alter Frische seinen 60. Geburtstag. Und er gibt sich in Mamas Winter-Domizil Cortina d´Ampezzo den Feinschliff für seinen WM-Start in der Riesenslalom-Qualifikation 12. Februar im schwedischen Are. Es ist der 19. WM-Start einer Langzeitkarriere seit Schladming 1982.
Hubertus fasziniert. Er ist hochintelligent, weitgereist, polyglott, als Unternehmer („Ein Golfplatz und ein 21 Hektar grosses Weingut bin Spanien“) ebenso unterwegs wie als Fotograf, TV-Reporter und Rennläufer aus Spass, vor dessen Mut man den Hut ziehen muss. Jetzt fährt er nur noch technische Disziplinen. Aber als Junger jagte er Dutzende Male unerschrocken über alle Klassiker. Auch die Streif in Kitzbühel, wo er 1984, bei Klammers viertem Sieg, nur neun Sekunden auf den Kaiser verlor.
Warum macht er immer weiter? Zum einen, weil ihn die Lektüre des Bestsellers «Endlich unendlich» animiert. «Und dann ist es auch ein Ziel, den Altersprozess hinauszuschieben. Und solche Herausforderungen erden mich auch immer wieder.»
Wie aber wird aus einem echten Prinzen (Spanische Nebenlinie des Hauses Hohenlohe-Langenburg) ein Skirennläufer, der zwar viel belächelt oder gar abqualifiziert wurde? «Weil man mich als Jüngling in ein strenges Elite-Internat in Feldkirch gesteckt hat. Da war es so düster, dass Skifahren der einzige Lichtblick war. Ich habe jede Chance genützt!»
Er lernte das Einmaleins des Skilaufs so gut, dass er österreichischer Abfahrts-Studentenmeister wurde, der auch bei Universiaden fuhr. Wie immer für Mexiko, weil er dort («Mein Vater war dort Chef von VW») geboren wurde. Als «österreichischer Mexikaner» debütierte er nach vielen Starts in FIS-Rennen im Dezember 1981 in der Weltcup-Abfahrt in Val d´Isere.
Prinz hin, Adel her, Hubertus von Hohenlohe ist immer noch dabei und längst ein unverwechselbares Inventar im Skizirkus. Als Rennfahrer, der als kreativer Künstler auch Rennanzüge selbst entwirft. Massgeschneidert für den zweiten royalen Aussenseiter der Skigesellschaft nach seiner Majestät, dem Ismaeliten-Gott Karim Aga Khan, der in Kitzbühel (1962/63) und bei Olympia in Innsbruck startete.
Aber Hubertus, seit 20 Jahren liiert mit Simona, der Cousine von Alberto Tomba, ist anders. Ein Unikat mit Adelsprädikat, das sich nicht kopieren lässt. Wetten, dass er in Are zwar ältester WM-Teilnehmer ist. Aber nicht Letzter wird. Diese privaten Renn(wett)en hat er immer gewonnen.
Vom 4. bis 17. Februar 2019 findet in Are (Schweden) die alpine Skiweltmeisterschaft statt. Wer sind die Schweizer Favoriten? In welchen Disziplinen wird wann gefahren? Wo kann man Tickets kaufen? Und welche Schweizer brachten bereits Goldmedaillen nach Hause?
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