Das Kribbeln wird grösser, die Vorfreude steigt: Bereits am kommenden Dienstag wird in St. Moritz der erste WM-Medaillensatz verteilt. Beim Super-G der Frauen gilt: Augen auf und Daumen drücken! Denn: Die Chance auf eine Goldmedaille ist wohl nirgends grösser. Verantwortlich dafür ist Lara Gut, die drei von vier Super-Gs in dieser Saison gewann. Klar, dass die Erwartungen an die 25-Jährige riesig sind.
«Die WM wird verrückt!», ist sich Lara bewusst. «Wir fahren zuhause, es sind viel mehr Schweizer Fans da als sonst. Aber es bringt nichts, wenn ich mir jetzt Sorgen mache. Alles ist geplant, alles organisiert – mehr kann man nicht tun.»
Wichtig ist für Gut, nicht zu viel Energie mit «Nebenkriegsschauplätzen» zu verpuffen. Denn: Alle wollen etwas von ihr. «Es ist definitiv eine Herausforderung. Es werden so viele Dinge in unsere Tage gepackt, der Rummel ist so gross – es ist nicht einfach, sich aufs Skifahren zu konzentrieren.»
Immerhin: Die Prellungen und blauen Flecken nach dem Sturz in Cortina d'Ampezzo (It) dürften Lara nicht mehr behindern. Gute Voraussetzungen, um erstmals WM-Gold zu holen? Daran mag sie gar nicht denken, sie will einfach nur ihre beste Leistung abrufen. Angst vor dem Versagen hat Gut aber nicht. «Das ist nicht mein erstes Mal an einer WM, ich will einfach die positive Energie mitnehmen.»
Gelingt dies, liegt WM-Gold drinnen. Gut wäre dabei die erste Schweizer Weltmeisterin seit Sonja Nef (2001 in St. Anton). Wir meinen: 16 Jahre warten sind genug!