Sportler und Athletinnen in ungewohnter Kleidung. «Tenü grün» statt Rennanzug oder Hockeyausrüstung. So machen illustre Namen beste Werbung fürs Schweizer Militär. NHL-Star Nico Hischier (21) oder Ski-Freestyler Andri Ragettli (21) sind nur zwei der bekannten Namen.
Die Sportrekruten absolvieren nebst den militärischen Ausbildungen auch einen Sanitätsdienst, werden in der Ernährungslehre geschult oder machen den Militärsport-Leiterkurs. «Man lernt hier etwas fürs Leben», sagt Hischier, der Stürmer der New Jersey Devils, der nun diesen Corona-Sommer für die insgesamt 18-wöchige Spitzensport-RS nutzt.
So fühlt man sich als Frau im «Tenü grün»
Bobpilotin Melanie Hasler ist eine von derzeit 16 Frauen in Magglingen. Auch sie profitiert von den optimalen Bedingungen, widmet sich Krafttraining, Sprints und Sprüngen, oder schiebt auch mal einen Roll-Bob an. «Diese perfekten Bedingungen hier helfen mir, es an die Weltspitze zu schaffen», sagt die 22-Jährige. Wie fühlt man sich als Frau im «Tenü grün»? «Stark», lacht Hasler, «taff mit diesem Anzug. Und geehrt, dass man hier sein darf. Denn das Auswahl- und Bewerbungsverfahren ist nicht einfach.»
Die Aufnahme geschafft hat auch Ragettli, der Ausnahmekönner in seiner Sportart. Das Freeski-Ass trainiert hoch über dem Bielersee zusammen mit 17 weiteren Ski- oder Snowboard-Freestylern, «so können wir uns schon im Training messen», sagt der Blondschopf verschmitzt. Auch er möchte gute Werbung machen fürs Schweizer Militär – und hat dies schon eindrücklich getan: Mit einem seiner berühmten und beliebten Parcours-Videos.
Mit der Militär-Edition aber hat der 21-Jährige selbst die höchsten Erwartungen übertroffen. In Uniform kroch er unter Stangen durch, kletterte über Wände, balancierte auf einer Slackline und wurde am Ende von seinen Kameraden auf der Bahre abtransportiert. Alles musste gut vorbereitet sein, «und vor allem auch Militär konform», sagt Ragettli. Doch die Mühe hat sich gelohnt: «Über 42 Millionen Mal wurde der Clip angeschaut!»