Das Podest
1. Federica Brignone (It) 2:03,14
2. Sara Hector (Sw) +0,57
3. Alice Robinson (Nsl) +0,90
Das Rennen
Viel deutet in Semmering (Ö) auf den ersten Saisonsieg von Lara Gut-Behrami hin. Die Tessinerin stellt im ersten Lauf die Weichen für einen Triumph. Mit einer klaren neuen Bestzeit verdrängt sie ihre Konkurrentinnen vor ihr. Doch die Freude hält nur kurz. Die gleich anschliessend startende Federica Brignone verdrängt Gut-Behrami im letzten Sektor um 15 Hundertstel noch auf Platz zwei. Trotzdem: Die Ausgangslage ist verheissungsvoll.
Im zweiten Lauf zündet dann die zwischenzeitliche 12. Julia Scheib ein Feuerwerk. Die Österreicherin pulverisiert die Bestzeit und macht Platz für Platz gut. Erst Alice Robinson kann Scheib vom Thron wieder verdrängen. Bis zu den letzten drei Fahrerinnen beisst sich die Neuseeländerin oben fest.
Mit Sara Hector wechselt die Führung nochmals kurz vor Gut-Behramis Fahrt. Und die Schweizerin? Sie startet gut, hält mit der Schwedin mit. Doch dann passiert es: Gut-Behrami bleibt an einem Tor hängen und kommt beinahe zu Fall. Sie kann sich noch auf den Ski halten, doch der Sieg ist futsch. Besser machts danach noch Brignone. Sie behält die Nerven, legt erneut eine super Fahrt in den Schnee und fährt den Sieg souverän ins Ziel.
Die Schweizerinnen
9. Lara Gut-Behrami +1,83
17. Camille Rast 2,75
21. Wendy Holdener +3,13
24. Simone Wild +3,65
Den 2. Lauf verpassen: 37. Vanessa Kasper (+2,90), 41. Stefanie Grob (+3,20), 54. Janine Schmitt (+4,15)
DNF 1. Lauf: Delphine Darbellay, Melanie Meillard
Gesamtweltcup-Führende Camille Rast kommt am Semmering nur schleppend in die Gänge. Im ersten Lauf legt sie eine verhaltene Fahrt hin und verliert fast zwei Sekunden auf die zwischenzeitliche Führende Federica Brignone. Die Waliserin zeigt sich nach ihrem Lauf selbstkritisch: «Ich war viel zu passiv unterwegs.» Im zweiten Durchgang startet sie fulminant, kann ihren Vorsprung gar ausbauen. Im zweiten Teil geht ihr jedoch die Puste aus, weshalb es nicht ganz nach vorne reicht.
Wendy Holdener geht nicht in bester Form an den Start. Die Schwyzerin geht leicht ins Rennen. Das zeigt sich auch in ihrer Fahrt. Sie ist bemüht, doch je länger die Fahrt geht, desto mehr geht ihr die Kraft ab. Ihre zweite Fahrt geht sie dann einiges mutiger an, verliert aber zum Schluss noch eine halbe Sekunde und verpasst die Führung. Dennoch dürfte sie, den Umständen entsprechend, mit dem Resultat zufrieden sein.
Wie bei Holdener legt auch Simone Wild einen guten Start hin, verliert aber hinten raus viel Zeit. Im zweiten Lauf geht ihr Vorsprung schon früh verloren. Sie kann den Rückstand noch in Grenzen halten, sodass sie nur wenige Plätze verliert.
Die Stimmen (gegenüber SRF)
Simone Wild: «Ich hatte in einem Abschnitt ein gutes Gefühl zum Fahren. Der flache Start ist nicht meine grösste Stärke. Vor dem Ziel habe ich es zu wenig gehen lassen, im ersten sowie im zweiten Lauf. Ich habe versucht, ziemlich frech zu fahren. Grundsätzlich fahre ich eher rund, aber teilweise ist es mir heute trotzdem gelungen, frech zu fahren.»
Wendy Holdener: «Ich habe noch mehr Energie als erwartet, aber es reicht nicht mehr für das geplante Slalom-Training. Die Erholung ist jetzt wichtiger, damit ich morgen angreifen kann. Wenn es morgen besser wird, dann ist es top, sonst muss ich es so nehmen wie heute. Es hatte gute Sachen dabei, aber es könnte sicher besser sein.»
Das gab zu reden
Trauer im Swiss-Ski-Team. Am Montag verstarb die Snowboardcrosserin Sophie Hediger bei einem Lawinenunglück in Arosa. Die Schweizerinnen gedenken der Zürcherin im Semmering. Einige von ihnen bestreiten das Rennen mit einem Trauerflor am Arm.
Das gab zu reden II
Die Österreicherin Katharina Huber erlebt ein Tag zum Vergessen. Die 29-Jährige steht mit der Nummer 49 am Start, rutscht aber beim Abstossen weg und kommt beinahe zu Fall. Diesen kann sie gerade noch so abwenden. Wenige Meter später verliert sie aber das Gleichgewicht und kann den Sturz noch vor dem ersten Tor nicht mehr verhindern.
Die Bedingungen
Für das zweitletzte Rennen des Jahres zeigt sich Petrus nochmals von seiner besten Seite. Nur wenige Schleierwolken stören das Panorama. Bei Temperaturen um den Gefrierpunkt präsentiert sich die harte, aber griffige Piste am Semmering in bestem Zustand. Im ersten Lauf versteckt sich die Sonne zwar noch hinter dem Berg, der zweiten Durchgang findet dann aber unter strahlendem Himmel statt.
So gehts weiter
Am Sonntag (1. Lauf 10.30 Uhr) steht für die Technikerinnen am Semmering ein Slalom auf dem Programm. Kommendes Wochenende gehts in Kranjska Gora mit einem Riesenslalom (Samstag) und einem Slalom (Sonntag) weiter.