Er kam, jasste und siegte – wie schon im letzten Jahr. Walter Steiner (61) aus Muri AG liess an der gestrigen Schweizer Schieber-Meisterschaft alle hinter sich. «Ich freue mich, dass der Pokal nun nicht mehr alleine auf dem Stubentisch herumstehen muss», sagt der frischgekürte Jasskönig, der sich bereits 2022 die Trophäe gesichert hat. «Die Pokale sehen sicher gut aus nebeneinander, und ich hätte sogar noch Platz für mehr», scherzt Steiner.
Das Kartenglück lag definitiv auf seiner Seite. Aber auch die Vorbereitung hat womöglich zum Sieg beigetragen. «Gestern war ich noch bei meinen Eltern. Mein Vater ist 95, meine Mutter 89 Jahre alt. Mit ihr habe ich noch einen Zugerjass gemacht und trainiert», verrät der Aargauer, der selbständig in der Lebensmittelverpackungsindustrie tätig ist. Am Finaltisch traf er auf Stephan Riedweg (50) aus Ruswil LU, Niklaus Wendelspiess (68) aus Gelterkinden BL und Ursula Hegner (60) aus Oberurnen GL.
Fast wäre es nicht dazu gekommen. Promi-Jasserin Monika Kaelin (69) hat dem Aargauer beinahe einen Strich durch die Rechnung gemacht. «In der letzten Passe vor dem grossen Finale war Walter mein Gegner. Meine Partnerin und ich haben ihn geschlagen. Es macht mich nachträglich umso stolzer, den König besiegt zu haben», sagt die Sängerin und Schauspielerin. Für sie reichte es lediglich für den 80. Platz.
Noch schlimmer erging es Monika Fasnacht (59). Die Grande Dame der Jasskarten landet auf dem 98. Rang und hat ihr Ziel, Letzte zu werden, verfehlt. «Schade. Wenn verlieren, dann richtig», sagt sie mit einem Augenzwinkern. «Es war schlicht und einfach nicht mein Jasstag.» Marc Berthod (39) darf sich bester Promi-Jasser nennen (54. Platz), und Nöldi Forrer (45) muss sich mit dem 67. Rang zufriedengeben. «Das ist eine Schmach», sagt die Schwingerlegende. «Ich bin deprimiert und werde mich jetzt verkriechen und heulen.»
Mit Mathias Zopfi (39), Grünen-Ständerat aus Glarus, war auch die Politik vertreten. «Ich bin gut gestartet, ausgezeichnet sogar, doch dann ging es bergab.» Er landete im hinteren Drittel auf Platz 70. «Es hat Spass gemacht, ich versuche mein Glück nächstes Jahr wieder.»
Rekord: Grossandrang auf die 7. Schweizer Schieber-Meisterschaft. 21'203 Jasserinnen und Jasser haben in den vergangenen Wochen an der Qualifikation auf jass.ch teilgenommen. So viele wie noch nie. Alle 26 Kantone sowie das Fürstentum Liechtenstein waren vertreten.
Frühaufsteher: Die Vorfreude auf den Final war gross. Viele der 100 Teilnehmenden erschienen am Samstag bereits vor 9 Uhr im Theater Casino Zug. Belohnt wurden sie mit Kaffee und Gipfeli.
Vater und Sohn: Edi Erni (82) ist Mann der ersten Stunde. Der Luzerner schaffe es bei der allerersten Schieber-Meisterschaft an den Finaltisch. Gestern drückte er seinem Sohn Roland Erni (51) die Daumen. In die Fussstapfen seines Vaters konnte er nicht treten. Es reichte aber für den guten 9. Platz.
Rekord: Grossandrang auf die 7. Schweizer Schieber-Meisterschaft. 21'203 Jasserinnen und Jasser haben in den vergangenen Wochen an der Qualifikation auf jass.ch teilgenommen. So viele wie noch nie. Alle 26 Kantone sowie das Fürstentum Liechtenstein waren vertreten.
Frühaufsteher: Die Vorfreude auf den Final war gross. Viele der 100 Teilnehmenden erschienen am Samstag bereits vor 9 Uhr im Theater Casino Zug. Belohnt wurden sie mit Kaffee und Gipfeli.
Vater und Sohn: Edi Erni (82) ist Mann der ersten Stunde. Der Luzerner schaffe es bei der allerersten Schieber-Meisterschaft an den Finaltisch. Gestern drückte er seinem Sohn Roland Erni (51) die Daumen. In die Fussstapfen seines Vaters konnte er nicht treten. Es reichte aber für den guten 9. Platz.
Der Live-Ticker zum Nachlesen:
So sehen Sieger aus! Walter Steiner (61) aus Muri AG holt sich den diesjährigen Titel als Schweizer Schieber-Meister! Wohl verdient und herzliche Gratulation!
Unglaublich! Das gibts doch nicht! Dieser Sieg geht in die Geschichte ein. Er kam, um seinen Titel zu verteidigen – und hat es tatsächlich geschafft. Herzliche Gratulation, Walti!
Es ist in Stein gemeisselt: Walter Steiner jasst sich zum 7. Schweizer Schieber-Meister!
Fun Fact: Der Spielleiter am Tisch ist niemand Geringeres als Walter Steiners Bruder! «Ich kann jedoch versichern, dass alles mit rechten Dingen zu und her geht», sagt Fredi Steiner (57).
Die Resultate der dritten Passe: Niklaus und Walter holen 119 Punkte, 38 gehen auf das Konto von Stephan und Ursula.
Niklaus und Walter kommen auf 104 Punkte, Stephan und Ursula auf 53. Noch zwei Spiele stehen an, noch kann alles passieren. Fakt ist: Walter Steiner ist in der Pole-Position.
Wir sind langsam nervös hier im Casino Theater Zug. Küren wir heute tatsächlich Walter Steiner zum zweiten Mal in Folge zum Schieber-Meister? In wenigen Minuten wissen wir mehr. Noch drei Runden in dieser letzten Passe stehen uns bevor.
Ein herber Rückschlag für unsere Frau in der Runde. Stephan und Ursula mussten ganz schwach Trumpf machen. Eine kleine Vorentscheidung zugunsten von Walter Steiner?
Stephan und Ursula holen 69 Punkte, Niklaus und Walter 88.
Die letzte und alles entscheidende Runde läuft.
Spannende Ausgangslage: Es können theoretisch nur noch Walter oder Ursula gewinnen. Es wird also entweder der amtierende Schieber-Meister oder eine Frau – wir hatten bisher erst eine Jass-Königin!