Zwei Mal hat Matthias Sempach auf dem Brünig so richtig königlich aufgetrumpft - 2011 erkämpfte sich der Berner seinen ersten Festsieg beim Berg-Klassiker mit einem Schlussgang-Erfolg gegen den Zuger Bruno Müller. Bei seinem zweiten Brünig-Triumph 2013 konnte der Schwingerkönig von Burgdorf auf seinem Notenblatt fünf Eidgenossen vorweisen.
Ob Sempach jemals wieder an derart glorreiche Auftritte anknüpfen kann, ist derzeit fraglich. Der Wille ist beim 32-Jährigen zwar nach wie vor sehr stark, doch sein Körper lässt den 36-fachen Kranzfestsieger immer häufiger im Stich. Im Frühling und Frühsommer war Sempach aufgrund eines Bandscheibenvorfalls ausser Gefecht. Anfangs Juli gab er beim Innerschweizerischen zwar sein Comeback, nach einer Niederlage gegen Joel Wicki und drei Gestellten verpasste der zweifache Familienvater erstmals seit 2009 an einem grossen Wettkampf den Kranz.
Und am Teilverbandsfest der Innerschweizer hat er sich offensichtlich auch am Nacken verletzt. «Während dem Wettkampf habe ich zwar keine Schmerzen gespürt, doch am Tag nach dem Innerschweizerischen spürte ich erstmals eine ziemlich starke Ausstrahlung vom Nacken in die Schulter. Und weil mich diese Blessur nach wie vor beeinträchtigt, werde ich nächsten Sonntag auf einen Start am Brünig verzichten.»
Auch der amtierende König wird beim 125 Kräftemessen auf dem Brünig fehlen – der Meiringer Matthias Glarner fühlt sich 13. Monate nach dem Absturz aus einer Gondel nicht fit genug für diesen Härtetest vor seiner Haustüre. «Ich bin noch nicht bereit für die ganz starken Gegner, deshalb werde ich erst am 5. August auf der Engstlenalp wieder in den Ring steigen. Danach werde ich entscheiden, ob für mich ein Einsatz am Berner Kantonalen Sinn macht.»
Auch Matthias Sempach will am 12. August beim Berner Kantonalen in Utzenstorf wieder in die Zwilchhosen steigen.