Zum letzten Mal gemeinsam
Gebrüder Laimbacher am Innerschweizerischen

Adi (34) und Philipp Laimbacher (32) bestreiten heute ihr letztes Innerschweizerisches als Brüderpaar. SonntagsBlick war dort, wo alles angefangen hat.
Publiziert: 05.07.2015 um 08:55 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 17:32 Uhr
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Starkes Brüderpaar: Philipp und Adi Laimbacher.
Foto: Philipp Schmidli
Von Marcel W. Perren (Text) und Philipp Schmidli (Foto)

Weil Laimbachers Elternhaus im Brändli oberhalb von Schwyz neben dem Jakobsweg steht, begegnet man hier frommen Pilgern. Die Laimbacher-Brothers sind in ihrer Kindheit aber nicht immer christlich miteinander umgegangen.

«Ich habe oft geweint, weil sich Adi ständig in Dinge eingemischt hat, die ihn eigentlich gar nichts angingen. Ich denke da vor allem an die Streitereien zwischen unserem jüngsten Bruder Ivo und mir», jammert Philipp. Adi kontert: «Wenn ich Ivo nicht geschützt hätte, wärst du ständig auf den Kleinen losgegangen.»

Später sind die bösen Buben unter der Regie von Papa Oswald aufeinander losgegangen. Adi erinnert sich: «Der Vater war meistens Kampfrichter, wenn wir hinter dem Haus geschwungen und im Bodenkampf unsere ‹Brücke› trainiert haben. Er hat uns immer daran erinnert, dass wir nur mit knallhartem Training eine ähnlich grosse Karriere zu Stande bringen würden wie unser grosses Vorbild Geni Hasler.»

Philipp, der Hausmeister

In der Zwischenzeit hat Adi mit 103 Kränzen sogar zwei Auszeichnungen mehr gewonnen als der legendäre «Geni Schränz». Nun wird aber nicht mehr viel Eichenlaub im Kranzkasten des gelernten Zimmermanns landen – der «Adiator» bestreitet nächstes Jahr keine Schwingfeste mehr. «Ich habe eine wunderbare Frau und vier süsse Kinder. Zudem bin ich in der Geschäftsleitung von einer Umzug- und Abbruch-Firma. Deshalb habe ich zu wenig Zeit, um mich seriös auf eine weitere Saison vorzubereiten.»

Philipp, der vor drei Wochen auf dem Stoos seinen 18. Kranzfestsieg bejubelt hat, bringt volles Verständnis für seinen «Big Brother» auf. Traurig ist er trotzdem: «Ich werde Adi sehr vermissen. Wir haben uns perfekt ergänzt und gegenseitig an die Spitze gepusht.»

«Pipo» liefert ein Beispiel vom Eidgenössischen 2004: «Ich musste damals zusehen, wie Adi nach einem gestellten Anschwingen den zweiten Gang gegen Reto Maurer verlor. Da war mir klar, dass ich unsere Familienehre retten muss. Und siehe da: Nachdem ich im achten Gang den Maurer besiegt hatte, belegte ich hinter Abderhalden den zweiten Schlussrang.»

Mittlerweile ist Philipp, der heute im 1. Gang in Seedorf UR auf Kilian Wenger trifft, in der Familie Laimbacher auch zum Hausmeister avanciert. Er hat das über 100 Jahre alte «Brändli-Hüsli» übernommen und baut es momentan für sich und seine Eltern um.

Verfolgen Sie das Innerschweizerische aus Seedorf UR jetzt hier live im Stream!

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