Foto: BENJAMIN SOLAND

Youngster Döbeli überrascht am NWS
Haben die Stucki-Tipps geholfen?

Der 21-jährige Andreas Döbeli wird überraschend Co-Festsieger beim NWS. Gute Nachrichten für die gebeutelten Aargauer – auch dank den Ratschlägen eines bösen Berners.
Publiziert: 05.08.2019 um 17:07 Uhr
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Aktualisiert: 05.08.2019 um 21:36 Uhr
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Andreas Döbeli eilt am Nordwestschweizer Schwingfest von Sieg zu Sieg.
Foto: keystone-sda.ch
Emanuel Gisi

Eigentlich haben die Nordwestschweizer ja ein Problem: Teamleader Nick Alpiger (22) ist angeschlagen, fällt bis kurz vor dem Eidgenössischen aus. Mit maximal einem oder zwei Sägemehltrainings in den Knochen wird er nach seinem Sehnenabriss im Oberschenkel zum Saisonhöhepunkt antreten.

Es sind also Alternativen gefragt. Und da scheint es seit Sonntag eine mehr zu geben: Beim Nordwestschweizerischen springt Andreas Döbeli in die Bresche. Der 21-Jährige Qualitätsmanager in einer Geflügelzucht marschiert in Wittnau im Fricktal durch: Bereits nach fünf Gängen hat er dank seines grossen Vorsprungs den Festsieg auf sicher. Nun mögen die bezwungenen Eidgenossen Beni Notz und Remo Stalder in dieser Saison bei weitem nicht zu den furchterregendsten Exemplaren ihrer Zunft gehören – wie stilsicher sich Döbeli beim NWS an seinen Gegnern vorbei manövriert, ist aller Ehren wert. 

Erst im Schlussgang muss er sich dem Einheimischen David Schmid (28) geschlagen geben. Dank seines Vorsprungs bleibt er aber Co-Festsieger, holt sich den ersten Festsieg seiner Karriere. Ein Riesen-Ding für einen, der erst Ende Juni überhaupt seinen ersten Teilverbandskranz gemacht hat.

Auch dank ein paar Ratschlägen von den ganz Bösen ihrer Zunft? Noch letzte Woche war er mit Christian Stucki, Pirmin Reichmuth und weiteren Spitzenschwingern im Wallis unterwegs – er teilt sich mit Tommy Herzog den gleichen Athletiktrainer wie die beiden Königs-Kandidaten. Hat er sich da den letzten Push geholt? «Da ging es vor allem darum herunterzufahren und nicht darum, noch etwas herauszukitzeln», sagt Döbeli. «Wir hatten es tiptop in der Gruppe.» Aber klar: «Von einem so erfahrenen Athleten wie Stucki kann man viel lernen, er kann einem den einen oder anderen Tipp geben. Übers Nordwestschweizerische haben wir jedoch nicht speziell gesprochen, das war letzte Woche gar kein Thema.» 

Übers Nordwestschweizerische sprechen – darum wird Döbeli als Sieger nun nicht mehr herumkommen. Und dann wird es darum gehen, was am Eidgenössischen möglich ist. «Natürlich ist der eidgenössische Kranz ein Traum von mir», sagt er. Abheben wird er bis Zug nicht. «Ich werde auch da einen Gang nach dem anderen nehmen.»

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