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Weil er mehrere Betreuer und einen verletzten Kollegen ausgesperrt hat
Schwinger fordern den Rauswurf ihres Trainers!

Im Team der Innerschweizer rumort es seit Joel Wickis Niederlage im Schlussgang des Eidgenössischen gewaltig. Im Zentrum der Kritik: Trainer Tom Burch.
Publiziert: 07.11.2019 um 14:37 Uhr
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Trainer Thomas Burch sieht sich mit Kritik konfrontiert.
Foto: zvg
Marcel W. Perren

Vor knapp zehn Wochen umarmen sich die Innerschweizer Schwinger beim Einmarsch in die Zug-Arena demonstrativ. Die starken Einzelkämpfer wollen in diesem Moment mannschaftliche Geschlossenheit demonstrieren. Doch seit der Luzerner Joel Wicki kurz vor dem Königs-Thron vom Berner Giganten Christian Stucki gestoppt wird, ist auch die oft gepriesene Harmonie im ISV-Team verflogen.

Einige «Böse» machen kräftig Stimmung gegen ihren Technischen Leiter Thedy Waser und Trainer Tom Burch, den jüngeren Bruder des vierfachen Eidgenossen Sepp Burch (64). Letzterer kommt letzte Woche bei einer Aussprache der Schwinger im Küssnachter Kongresszentrum «Monséjour» besonders schlecht weg. In einer geheimen Abstimmung stimmen bei sechs Enthaltungen 36 Schwinger gegen eine weitere Zusammenarbeit mit Burch. Nur zwanzig ISV-Kämpfer sprechen sich bei dieser Gelegenheit für den Zuger aus. Einige ESAF-Teilnehmer beklagen sich vor allem über die Tatsache, dass ihre persönlichen Betreuer in Zug im Athletenzelt genau so unerwünscht waren wie verletzte Teamkollegen.

Burch wollte «negativer Stimmung» vorbeugen

Was ist dran an diesen Vorwürfen? Der kritisierte Burch sagt zu BLICK: «Wir hatten in Zug 85 Schwinger im Einsatz. Wenn jeder seinen persönlichen Betreuer mit in unser Zelt genommen hätte, wäre der Rummel zu gross gewesen.» Gleichzeitig hält Burch fest, «das ich im Vorfeld jedem Schwinger mitgeteilt habe, dass wir eine Lösung finden würden, falls er in einer speziellen Situation seinen persönlichen Betreuer benötigt. Letztendlich ist aber kein Schwinger mit diesem Wunsch an mich herangetreten.»

Die Tatsache, dass er darüberhinaus einem Innerschweizer, der sich am Eidgenössischen verletzte, den Zutritt ins Mannschaftszelt verweigert hat, begründet Burch so: «Als der Luzerner Werner Suppiger am ersten Tag mit einer gröberen Verletzung ins Zelt gekommen ist, habe ich deutlich gespürt, dass sich das negativ auf die Stimmung auswirkt. Darum habe ich am zweiten Tag einem Schwinger, der sich das Kreuzband gerissen hat, gebeten, dass er nach der Behandlung beim Arzt nicht mehr ins Teamzelt zurückkommt.»

Hat Burch trotz diesen umstrittenen Entscheidungen noch eine Zukunft im ISV-Team? Die Verbandsführung um Präsident Peter Achermann hat noch keine fixe Entscheidung bekannt gegeben.

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