Die meisten Top-Schwinger haben ihre Agenda für die kommende Freiluft-Saison längst veröffentlicht. So wird Schwingerkönig Christian Stucki neben den wichtigsten Wettkämpfen im Bernbiet zwei Wochen vor dem Eidgenössischen Jubiläumsschwinget in Appenzell (30. August) als Gast auf der Schwägalp antreten.
Der Luzerner Joel Wicki plant ein Gastspiel am Berner Kantonalen, Thurgau-Turbo Sämi Giger reist ans Innerschweizerische, der Zuger Pirmin Reichmuth und der Berner Oberländer König Kilian Wenger werden die grossen Attraktionen am Teilverbandsfest der Nordwestschweizer darstellen.
Doch wann und wo wird Armon Orlik in die Hosen steigen? Diese Frage wird auf der Homepage des Bündners wie folgt beantwortet: «Wir befinden uns in der Planung für die nächste Saison. Bald werde ich Euch hier über alle Schwingefeste informieren, an welchen ich antreten werde.»
Nachwirkungen eines Bandscheibenvorfalls
Wer Orlik in den letzten Wochen im Spitzensport-WK in Magglingen beobachtet hat, weiss warum der 17-fache Kranzfestsieger zum jetzigen Zeitpunkt noch keine detaillierten Angaben zu seinem Saisonplan machen kann – der 24-Jährige ist nämlich aufgrund von gesundheitlichen Problemen noch ein ganzes Stück von einer kranzfesttauglichen Verfassung entfernt. Während Kilian Wenger, Joel Wicki, Matthias Aeschbacher und Remo Käser in Magglingen jeden Tag wettkampfmässig trainierten, ist der Schlussgang-Teilnehmer vom Eidgenössischen 2016 (Niederlage gegen Matthias Glarner) lediglich für das sogenannte Schulschwingen (Techniktraining) ins Sägemehl gestiegen.
Wo liegt das Problem? Orlik war für BLICK telefonisch nicht zu erreichen. Gegenüber seinen WK-Kollegen soll der amtierende Nordostschweizer-Champion aber offenbart haben, dass er unter den Nachwirkungen eines Bandscheibenvorfalls leidet.
Einigen konservativen Schwinger-Freunden dürfte zudem die Löwenmähne negativ ins Auge stechen, mit der Orlik derzeit herumläuft. Zur Erinnerung: Otto Brändli hat 1970 in Meilen als Technischer Leiter drei Schwinger wegen zu langen Haaren nicht starten lassen. Und es gibt in der Schwingerfamilie auch heute noch zahlreiche Ehrenmitglieder, die genau so denken wie der vor zwölf Jahren verstorbene Brändli …