Fabian Staudenmann (23) war in seiner frühen Kindheit kein Musterknabe. Zumindest nicht, was die Bewegung anbelangt. «Ich hatte damals wirklich sehr wenig Kraft und war ziemlich unsportlich.» Doch die TV-Übertragung des Eidgenössischen Schwingfests in Frauenfeld hat das Leben des damals elfjährigen Buben aus Guggisberg komplett verändert.
«Die Art und Weise, wie Kilian Wenger dort König wurde, hat mich vor dem Fernseher derart fasziniert, dass ich kurz darauf den ersten Schwing-Schnupperkurs besuchte.» Nun gehört Staudenmann bekanntlich selber zu den ganz «Bösen». 2019 hat sich der gelernte Automatiker in Zug den ersten Eidgenössischen Kranz gesichert. Im Vorjahr triumphierte der zweifache Kranzfestsieger punktgleich mit Samuel Giger und Damian Ott beim eidgenössischen Kräftemessen in Kilchberg. Und in der laufenden Kranzfest-Saison hat sich der 191-Zentimeter-Mann bei neun Starts acht Top-3 Klassierungen gesichert.
Auch Walther ist auf Wengers Spuren
Den grössten Sprung hat in dieser Saison mit Adrian Walther ein anderer Berner Mittelländer gemacht. Der 21-jährige Doppelmeter aus Habstetten hat am Berner Kantonalen und auf dem Brünig obenaus geschwungen. Auch Walthers Werdegang wurde stark von Wenger geprägt: «Kilian war in meiner Kindheit das grosse Vorbild.»
Deshalb hat der fünfte Gang des letzten Berner Kantonalen für Walther einen besonders hohen Stellenwert: Nachdem er gegen sein grosses Idol zuvor zwei Mal verloren hatte, konnte Adrian «King Kilian» in der Thuner Stockhorn Arena erstmals besiegen. Staudenmann hat im letzten Sommer seinen ersten Sieg gegen Wenger gefeiert, in diesem Kalenderjahr haben Staudenmann und Wenger drei Mal gestellt.