Von der Herz-OP zum Kranzgewinn
Das wundersame Comeback von Lars Voggensperger (17)

Ein angeborener Herzfehler bedroht die Karriere von Lars Voggensperger (17) . Doch sechs Wochen nach der OP schreibt er ein Schwingermärchen.
Publiziert: 21.08.2018 um 14:40 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 00:28 Uhr
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Ein Comeback wie im Märchen: Lars Voggensperger ist zurück.
Foto: Sven Thomann|Blicksport
Marcel W. Perren

Lars Voggensperger erlebte am Sonntag das erste grosse Highlight seiner jungen Schwingerkarriere. Beim Basellandschaftlichen Kantonalen, durchgeführt auf dem Hof seiner Eltern (!), eroberte der 17-Jährige seinen allerersten Kranz. Dabei hat es noch vor kurzem danach ausgesehen, dass er nie mehr schwingen könnte. Herzprobleme bedrohten seine Karriere.

Doch der Reihe nach. Die Voggenspergers aus Schönenbuch BL sind eine richtig böse Familie. Vater Thomas hat früh seinen ersten Kranz erkämpft, hat dann aber nach der Geburt seines ersten Sohns Janic (19) und der Übernahme des elter­lichen Hofs seine Schwinger­karriere schon an seinem zwanzigsten Geburtstag beendet.

Sein Talent für «Churz», «Übersprung» und «Wyber­haken» hat er seinen Buben vererbt. Janic belegte vor zwei Jahren noch vor seinem 18. Geburtstag den zweiten Rang am Nordwestschweizerischen. Und Lars ging im letzten Frühling noch in die Schule, als er beim Rankhof-Schwinget König Matthias Sempach ein Unentschieden abringen konnte.

«Ärzte entdeckten einen angeborenen Herzfehler»

Doch dann der Schock vor ein paar Monaten. Bei einer ärztlichen Untersuchung von Swiss Olympic wurden beim Landschaftsgärtner dramatische Herzrhythmusstörungen gemessen. «Lars hatte bis zu 270 Zwischenschläge in der Minute und einen viel zu tiefen Puls», berichtet Vater Thomas.

Kurz darauf brach nach einer weiteren Untersuchung im Hause Voggensperger die nackte Überlebensangst aus. Die Stimme des Vaters wird brüchig, wenn er an diese Zeit zurückdenkt: «Die Ärzte entdeckten bei Lars einen angeborenen Herzfehler. Und sie waren sich sicher, dass Lars nur mit einer Herz­transplantation weiterleben könne. Wir wollten Lars deshalb bereits bei der IV anmelden, eine Rückkehr in den Sägemehlring schien sowieso ausgeschlossen.»

Doch dann wurde Lars an einen Professor in Zürich weitergeleitet, der Anfang Juli mit einem herkömmlichen Eingriff über die Leiste den Herzfehler von Lars beheben konnte.

Die Herzzwischenschläge sind weg, der Puls wieder normal. Deshalb konnte Lars vor vier Wochen das Schwingtraining wieder aufnehmen.

Und am Sonntag erreicht das Schwingermärchen dann seinen vorläufigen Höhepunkt: Auf dem Voggensperger-Hof wirft Lars vier Kranzschwinger auf den Buckel und sichert sich als Zweitplatzierter hinter dem Eidgenossen Nick Alpiger selber den ersten Kranz seiner Karriere. Und auch Bruder Janic beendet das Heimfest auf dem fünften Kranzrang.

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