Vermarktungs-Profis glauben
Der nächste Schwingerkönig verdient 1 Million – pro Jahr!

Die drei U19-Schwinger Joel Wicki (18), Remo Käser (18) und Sämi Giger (17) haben schon einige Lebendpreise gewonnen. Vermarktungs-Profis glauben, dass diese bösen Buben schon bald Millionen stemmen.
Publiziert: 28.06.2015 um 21:21 Uhr
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Aktualisiert: 12.10.2018 um 22:25 Uhr
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Erlegt schon die Grossen: Käser bodigt am Mittelländischen 2015 Wenger.
Foto: Keystone
Von Marcel W. Perren

Als Adrian Käser 1989 in Stans mit 18 Jahren und 2 Monaten den Königs-Thron eroberte, wurde er mit dem obligaten Sieger-Muni belohnt.

Damals konnte der bis heute jüngste Schwingerkönig aus seiner Krone noch kein finanzielles Kapital schlagen – weil zu jener Zeit am Tor zur Sägemehlschweiz noch ein striktes Werbeverbot montiert war.

Das änderte sich, als zur Jahrtausendwende der heutige SonntagsBlick-Experte Jörg Abderhalden (35) nicht nur im Ring die bösesten Widersacher aufs Kreuz legte, sondern gemeinsam mit seinem Toggenburger Kumpel Nöldi Forrer auch die Wächter der Reklame-Jungfräulichkeit in die Knie zwang.

In der Schwing-Arena darf zwar bis heute kein Sponsoren-Logo sichtbar sein, doch daneben sind die Zwilchhosen-Gladiatoren zu beliebten Werbeträgern avanciert.

So hat Abderhalden nach dem dritten Königstitel 2007 in Aarau bis zu seinem Rücktritt im Herbst 2010 jährlich 350 000 Franken kassiert. Seine Thronfolger Kilian Wenger und Matthias Sempach verdienen heute rund eine halbe Million im Jahr.

Gemäss dem Vermarktungsprofi Armin Meier, der bis 2010 als Manager für Abderhalden gut dotierte Verträge an Land gezogen hat, könnte ausgerechnet Adi Käsers Sohn Remo als erster Schwinger die Millionen-Grenze knacken: «Der Schwingsport ist mittlerweile für die hochkarätigen Sponsoren so interessant, dass der nächste Schwingerkönig im Jahr eine Million verdienen wird. Ein Typ wie Remo Käser könnte als König sogar 1,5 Millionen ­verdienen.»

Der ehemalige Rad-Profi Meier, der bis letzten Frühling auch für die Vermarktung von Lara Gut zuständig war, begründet: «Für einen Sponsor ist der Knutschfaktor ­eines Athleten fast so wichtig wie der sportliche Erfolg. Deshalb hat Käser für mich von allen jungen Schwingern das grösste Vermarktungs-Potenzial. Er sieht gut aus, kann bei Interviews gerade Sätze formulieren und stammt auch noch aus einem glamourösen Umfeld. Schliesslich darf sich nicht nur sein Vater Adi, sondern auch sein Onkel Silvio Rüfenacht mit dem Titel Schwingerkönig schmücken.»

Auch BLICK-Sex-Beraterin Caroline Fux unterstreicht, dass Käser sehr viel mitbringt für lukrative Werbeverträge: «Mit seinen blonden Haaren und den blauen Augen hat Remo schon fast Boygroup-Qualität. Akkurat frisiert beweist er, dass er auf sein Äusseres achtet, ohne dass es übertrieben wirkt. Hätten die leichten Segelohren ­früher vielleicht für Spott gesorgt, sind sie heute ein Trumpf. Der Mann wirkt dann besonders anziehend, wenn er eben nicht perfekt ist.»

Fux ist gleichzeitig überzeugt, dass ein Geldgeber mit dem Ostschweizer Sämi Giger als Testimonial bei der weiblichen Zielgruppe noch mehr punkten könnte: «Sämi ist ganz klar ein Mann vom Modell Traumschwiegersohn. Viele Frauen stehen zudem auf die Kombination braune Haare dunkle Augen. Sein grösster Bonus ist aber bestimmt das verschmitzte Lächeln. Ein Mann mit Charme zieht nämlich immer.»

Und wie gut lässt sich Joel Wicki verkaufen, der letzten Sonntag mit 18 Jahren sensationell den prestigeträchtigen Berg-Klassiker am Schwarzsee gewonnen hat? Meier behauptet, dass dem Baumaschinenmech-Lehrling für die ganz ­fetten Verträge «ein bisschen Sex-Appeal fehlt».

Caroline Fux kontert: Gerade wegen seinen hemdsärmligen Auftritten könne Wicki bei Werbern und Konsumenten besonders gut punkten. «Joel kommt dem klassischen Schwinger-Image am nächsten. Mit seiner ­frischen, urchigen Art wirkt er aufgestellt und nahbar. Mit diesem Mann kann man es lustig haben und das ist sexy.»

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