Es gibt einige Schwinger, die sind am Neujahresmorgen erwacht und haben davon geträumt, dass sie am nächsten Silvester als Schwingerkönig ins Bett steigen. Gleich drei von diesen Kronprinzen beschnuppern sich beim traditionellen Berchtoldschwinget in der Zürcher Saalsporthalle.
Und prägen das toll besetzte Fest. Im Schlussgang treffen Armon Orlik und Samuel Giger aufeinander. Zwei, die in den letzten beiden Jahren tiefe Spuren hinterlassen und im August beim Eidgenössischen in Zug zu den Topfavoriten gehören.
Giger ist der aktivere und angriffigere Schwinger. Aber dass Übermut von einem Armon Orlik sofort bestraft wird, musste er schon zum Jahresauftakt schmerzlich erfahren. Der Konter des Bündners ist unwiderstehlich.
Einer, der in den letzten beiden Jahren verletzungsbedingt gefehlt hat, ist der Innerschweizer Pirmin Reichmuth. Im Anschwingen unterliegt er Giger nach gutem Kampf, im fünften Gang stellt er gegen Orlik. Den Rest absolviert er bestechend und makellos.
Der Modellathlet aus Cham wird vor seiner Haustüre in Zug brandheiss sein. «Es ist so oder so ein Traum, dass man ein Eidgenössisches bei sich zuhause bestreiten kann», sagt Reichmuth. «Ich brauche jetzt einfach ganz viel Wettkampfpraxis. Wenn ich gesund bleibe, dann ist in diesem Jahr vieles möglich.»
Reichmuth ist definitiv zurück. Und wie!