Stucki sauer über Kampfrichter
«Das ist eine Sauerei»

Chrigel Stucki ist am NOS der Publikumsliebling. Von den Kampfrichtern fühlt sich der Berner Gast hingegen verarscht.
Publiziert: 29.06.2015 um 21:50 Uhr
|
Aktualisiert: 13.10.2018 um 09:40 Uhr
Stucki und Orlik im Interview
3:02
:Stucki und Orlik im Interview
Von Marcel W. Perren

Verkehrte Schwinger-Welt: Am NOS-Teilverbandsfest in Wald ZH wird kein Ostschweizer mit so viel Applaus belohnt wie der Berner Gast Christian Stucki. Das Publikum in der Nordostschweiz hat den liebenswürdigen Riesen tief ins Herz geschlossen, obwohl er beim Anschwingen Lokalheld Dani Bösch wegbläst.

Stucki erntet zwar auch nach seinem Sieg über Stefan Burkhalter viele Sympathie-Bekundungen, doch nach dem gestellten dritten Gang gegen den Bündner Armon Orlik fühlt er sich von den Nordostschweizern verarscht – nicht vom Publikum, aber von den Kampfrichtern.

«Obwohl ich im Duell gegen Armon klar der aktivere Schwinger gewesen bin, hat man mir die gleiche Punktzahl aufs Notenblatt geschrieben wie ihm – eine 8.75. Ich finde es eine echte Sauerei, dass ich nicht eine 9 bekommen habe», flucht Stucki. Und setzt einen oben drauf: «Sehr wahrscheinlich hat Beat Abderhalden seinen Kampfrichtern verboten, dass sie einen Gestellten eines Gastes mit einer 9 belohnen.»

Zwei Aussenseiter im Glück

Beat Abderhalden ist technischer Leiter im NOS-Verband und Bruder des dreifachen Schwingerkönigs Jörg. Dieser hat für Stuckis Reaktion nur ein Kopfschütteln übrig: «Chrigu hat im Kampf gegen Armon drei Mal richtig gezogen. Das ist definitiv zu wenig für die Note 9. Vor allem wenn man bedenkt, dass Stucki rund 50 Kilo mehr auf die Waage bringt als Orlik.»

Fakt ist: Stucki lässt seinen ersten NOS-Triumph nicht gegen Orlik, sondern mit dem Remis im vierten Gang gegen Andy Büsser liegen.

Fakt ist aber auch, dass die «Künste» der Herren in der Einteilung zwei Aussenseitern mit sehr dünnen Notenblättern zur Schlussgang-Teilnahme verhelfen – Michael Ryhner und Marcel Kuster. Der Appenzeller Kuster muss auf dem Weg in den Final keinen Eidgenössischen Kranzschwinger aus dem Weg räumen, der Flawiler Rhyner bodigt mit Raphael Zwyssig immerhin einen Eidgenossen.

Der Zimmermann Rhyner ist im Schlussgang stärker und feiert seinen ersten Kranzfestsieg. Damit siegt ein echter Ski-Fan am NOS. Der 29-Jährige war schliesslich schon drei Mal als Rutscher beim Weltcup-Finale in der Lenzerheide im Einsatz.

Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.
Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?