Stucki legt in Seedorf auf dem Weg zu seinem 32. Kranzfestsieg mit Andi Imhof, Christian Schuler und Matthias Siegenthaler drei starke Eidgenossen flach. Damit sichert sich der Seeländer knapp zehn Autominuten von seiner Haustüre in Lyss entfernt auch den Triumph in der Schlussgang-Jahreswertung (vor Dani Bösch).
Der dreifache Schwingerkönig und BLICK-Experte Jörg Abderhalden (35) wagt aber schon jetzt die Prognose, dass der 150 Kilo schwere 1,98-m-Hüne Stucki am Ende der nächsten Saison nicht der Grösste sein wird: «In der Neuzeit ist noch nie ein Schwinger, der das dreissigste Altersjahr überschritten hat, Schwingerkönig geworden. Stucki wird im nächsten Sommer 31, und meiner Meinung nach wird auch er beim Eidgenössischen in Estavayer diese Serie nicht brechen können.»
Abderhaldens Prophezeiung basiert aber nicht nur auf den Jahresringen des gelernten Forstwartes: «Chrigu war in der Vergangenheit nicht wirklich konstant. Auf einen überzeugenden Wettkampf folgte oft eine Vorstellung wie zuletzt auf der Schwägalp, bei der er viel zu passiv agierte. Da das Eidgenössische über zwei Tage geht, glaube ich noch weniger an einen König Stucki.»
Ausgerechnet der amtierende König Matthias Sempach (29) widerspricht in diesem Fall Abderhalden! Sempach, der gestern als Experte für «TeleBärn» am Sägemehlrand stand, sagt nach dem Schlussgang zu BLICK: «Diese Vorstellung von Chrigu war absolut königlich. Und ich traue ihm zu, dass er diese Form bis Estavayer konservieren kann. Wenn ihm das gelingt, wird er der neue König.»
Neben Stucki und Co. wirbeln in Seedorf vor allem ein paar sexy Girls viel Sägemehl-Staub auf. Denn die Sägemehlringe werden zwischen den Gängen für einmal nicht von den «Rächeli-Buebä», sondern von den Mädchen des TV Seedorf «gebügelt». So gewinnt Stucki das wohl schärfste Schwingfest der Geschichte!