Stoos-Sieg im Visier
Berg-Gigant Wicki ist in der Höhe kaum zu schlagen

Schwinger Joel Wicki (22) wächst in luftiger Höhe noch einmal über sich hinaus. Zum Beginn der Bergfest-Saison nimmt er den Sieg auf dem Stoos ins Visier.
Publiziert: 09.06.2019 um 14:06 Uhr
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Joel Wicki kämpft am Montag um den Sieg auf dem Stoos.
Foto: Sven Thomann
Emanuel Gisi

Wenn Joel Wicki Bergluft schnuppert, dann wird er gleich noch einmal stärker. Der Entlebucher Schwinger ist ein Berg-Gigant: In den letzten vier Jahren hat Wicki auf dem Stoos, dem Weissenstein und auf der Rigi gewonnen, dazu stand er viermal im Schlussgang, schon jetzt hat er an jedem der sechs Bergklassiker einen Kranz geholt. Mit erst 22 Jahren. Mithalten können da nur wenige, einzig der zurückgetretene Matthias Sempach und der derzeit verletzte Christian Stucki kommen auf vier Bergfestsiege in derselben Zeitspanne. Bärenstark.

Dort, wo die Schwingplätze eng sind, die Zuschauer nahe dran und noch ein bisschen angefressener und fachkundiger als sonst, da ist Wickis Revier. «Bergfeste sind für mich etwas ganz besonderes», sagt er. «Ich bin in den Bergen aufgewachsen, ich bin die Höhenluft gewöhnt. Die Atmosphäre an diesen Festen, mir gefällt das einfach.» Kommt dazu, dass in den Bergen auch das sportliche Niveau an Höhe gewinnt. «An Bergfesten treten nur Top-Schwinger an», sagt Wickis Trainer Daniel Hüsler, seines Zeichens zweifacher Rigi-Sieger. «Das liegt Joel, weil es praktisch keine Gegner gibt, die nur auf einen Gestellten aus sind. Da kann er seine Offensiv-Stärke ausspielen.»

«Ich bin auf dem richtigen Weg»

Naturbursche Wicki, der in seiner Freizeit am liebsten fischen und jagen geht, kommt in dieser Saison immer besser in Schwung. Nach für seine Verhältnisse verhaltenem Start (Platz 3 und 4 am Urner und Schwyzer Kantonalen) holt er sich in Zofingen den Festsieg beim Aargauer Kantonalen. Und am Luzerner Kantonalen landet er auf Platz zwei, zeigt mit fünf Siegen und einem Gestellten gegen den bisherigen Saison-Dominator Pirmin Reichmuth einen starken Auftritt. «Die Spritzigkeit vom Unspunnen 2017 oder von letzter Saison habe ich noch nicht ganz», sagt er. «Da ist noch ein bisschen Luft nach oben. Aber der Gang gegen Reichmuth zeigt mir, dass ich auf dem richtigen Weg bin.» 

Der Fahrplan scheint zu stimmen. «Ich bin sehr zufrieden mit seiner aktuellen Verfassung. Jetzt geht es darum, noch an den Details zu arbeiten», sagt Coach Hüsler. «Man merkt, dass er gut trainiert hat, er ist gut in Form», urteilt der erfahrene Innerschweizer Teamkollege Christian Schuler (31), der sich mit Wicki am Luzerner Kantonalen in Willisau zuletzt einen heissen sechsten Gang lieferte. «Das war ein guter Fight. Joel ist mindestens so stark wie in der letzten Saison. Körperlich war er immer schon stark, mit seiner Athletik ist er jederzeit brandgefährlich.» Da gewann Wicki drei Feste, mischte überall, wo er antrat, vorne mit. «Auf diesem Level ist er einer der besten der Schweiz, mit ihm wird beim Eidgenössischen im August ganz vorne zu rechnen sein.»

So weit will Wicki noch nicht vorausschauen. Zuerst geht es für ihn am Montag zum ersten Berg-Klassiker der Saison auf den Stoos. Die Vorfreude kaum zu toppen. «Es fängt schon damit an, dass man mit der Bahn den Berg hochfährt, zusammen mit den Zuschauern», sagt er. Die Aussicht und die Ambiance, die wird der Stoos-Sieger von 2015 trotz maximaler Konzentration mitbekommen. «Morgens oder mittags nehme ich mir kurz Zeit dafür», so Wicki. «Das gehört für mich dazu. Die Natur gibt mir Kraft.»

Spitzenpaarungen am Pfingstmontag

Stoos

Pirmin Reichmuth – Nick Alpiger
Joel Wicki – Patrick Schenk
S. Schurtenberger – Niklaus Zenger
Andi Imhof – Patrick Räbmatter
Marcel Mathis – René Suppiger
Marcel Bieri – Michael Wiget
Mike Müllestein – Joel Strebel
Reto Nötzli – Roger Erb
Andreas Ulrich – Thomas Inniger
Matthias Herger – S. Schwander

Glarner-Bündner

Armon Orlik – Christian Schuler
Alex Schuler – Roger Rychen
Daniel Bösch – Domenic Schneider
Beni Notz – Mike Peng
Stefan Burkhalter – Michael Rhyner
Mario Schneider – Adrian Steinauer

Stoos

Pirmin Reichmuth – Nick Alpiger
Joel Wicki – Patrick Schenk
S. Schurtenberger – Niklaus Zenger
Andi Imhof – Patrick Räbmatter
Marcel Mathis – René Suppiger
Marcel Bieri – Michael Wiget
Mike Müllestein – Joel Strebel
Reto Nötzli – Roger Erb
Andreas Ulrich – Thomas Inniger
Matthias Herger – S. Schwander

Glarner-Bündner

Armon Orlik – Christian Schuler
Alex Schuler – Roger Rychen
Daniel Bösch – Domenic Schneider
Beni Notz – Mike Peng
Stefan Burkhalter – Michael Rhyner
Mario Schneider – Adrian Steinauer

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