Vor 14 Monaten hat Matthias Sempach im Entlebuch den Hof übernommen, auf dem seine Lebensgefährtin Heidi aufgewachsen ist. Seitdem lebt der Schwingerkönig von 2013 mit seiner Familie im selben Haus wie Heidis Eltern.
Kontakte zwischen den Grosseltern und Sempachs Kindern Henry (5) und Paula (2) sind deshalb auch in Corona-Zeiten nahezu unvermeidlich. «Heidis Eltern sind zum Glück noch sehr gut zwäg», betont Sempach. «Aber natürlich versuchen wir, die älteren Familienmitglieder zu schützen, indem wir den Hof nur in ganz seltenen Fällen verlassen. Und den dritten Geburtstag von Tochter Paula werden wir am kommenden Dienstag im engsten Familienkreis feiern.»
Doch wie würde der 106-fache Kranzgewinner das momentane Schwing-Trainingsverbot kompensieren, wenn er nicht im Sommer 2018 seinen Rücktritt erklärt hätte? «Ich würde mir auf dem Hof einen Kraftraum einrichten und mich so fit halten.»
Wenger im modernen Fitnesscenter
Im Gegensatz zu Sempach muss sich Kilian Wenger ernsthafte Gedanken machen, wie er seine Kraft und Ausdauer in den nächsten Wochen konservieren will. Einen Vorteil hat der Schwingerkönig von 2010: Im Gegensatz zu Christian Stucki muss er sich nicht in einem bescheiden eingerichteten Übergangskraftraum in der Garage abmühen. «King Kilian» hat vor sieben Jahren mit seinem Konditionstrainer Roland Fuchs ein modernes Fitnesscenter mit dem Namen «s4Sports» gegründet. «Als Mitinhaber habe ich das Glück, dass ich auch jetzt hier trainieren kann. Natürlich immer vorausgesetzt, dass sich ansonsten niemand in den Räumlichkeiten befindet.»
Wenger ist allerdings skeptisch, ob sich sein kleiner Trainingsvorteil in diesem Jahr in Kranzfestsiege ummünzen wird: «Ich wäre nicht überrascht, wenn es in diesem Jahr gar kein Kranzfest geben würde. Ich fürchte, dass wir wegen des Coronavirus noch länger keine Schwingfeste vor Publikum bestreiten können.»
Umso mehr geniesst «King Kilian» die Zeit, die er zu Hause mit seinen Traumfrauen verbringen kann – im letzten August hat ihm seine Freundin Kathy die Tochter Mena Léanne geschenkt. «Mena entwickelt sich prächtig. Weil Kathy derzeit Homeoffice betreiben kann, sind wir auch nicht auf den Hütedienst von Nachbarn oder Bekannten angewiesen», erzählt Wenger, der neben dem Schwingsport ein grösseres Pensum als Lastwagenfahrer absolviert.
Ein Kommentar von Felix Bingesser, Chefredaktor Sport
Kennen Sie den Film «La vita è bella», «Das Leben ist schön»? Dieses wunderbare Werk des italienischen Komikers Roberto Benigni? Der Vater steckt mit seinem fünfjährigen Sohn in einem Konzentrationslager. Und gaukelt ihm vor, das Ganze sei nur ein Spiel. So überlebt der Kleine den Horror, ohne traumatisiert zu sein.
Natürlich, es sind nicht die Zeiten für Spässe. Trotzdem: Wer den Humor verliert, der hat den Ernst der Lage nicht erkannt. Ein Zitat, das auch Adolf Ogi gefällt. Im Interview mit SonntagsBlick spricht er über die Auswirkungen von Corona auf unsere Gesellschaft und den Sport. Und verrät: «Ich mache auch in diesen Zeiten jeden Morgen sieben Minuten den Kopfstand.»
Solidarität ist das Stichwort. Genau das Gegenteil von dem, was die schwarz gefärbte Schmalzlocke Constantin derzeit im Wallis aufführt. Hat er die 20 Millionen, die er für den Verkauf von Cunha nach Leipzig erhalten hat, verteilt? Nein. Er hat sie in den Sack gesteckt. Und jetzt schreit er nach dem Staat und stellt die Spieler auf die Strasse.
Gewinne privatisieren, aber die Verluste sozialisieren und auf die Gemeinschaft abwälzen war schon immer eine Eigenheit der Turbokapitalisten. Natürlich: Den Klein- und Mittelbetrieben und den Selbständigen muss geholfen werden. Aber genau diejenigen, die immer über den Staat geflucht haben, schreien in der Krise am lautesten nach staatlicher Intervention und Hilfe.
Ja, der Sport und die Welt werden nach Corona nicht mehr sein wie davor. Und trotzdem gilt es, die sportliche Gesinnung und den sprichwörtlichen Sportsgeist nicht zu verlieren. Wenn wir nur noch wie argwöhnische Zombies den Hausmauern entlangschleichen und mit dem Finger auf die älteren und schwächeren Menschen zeigen, dann verlieren wir dieses Spiel.
Dann sind wir das, was CC im Wallis ist. Alles andere als solidarisch.
Ein Kommentar von Felix Bingesser, Chefredaktor Sport
Kennen Sie den Film «La vita è bella», «Das Leben ist schön»? Dieses wunderbare Werk des italienischen Komikers Roberto Benigni? Der Vater steckt mit seinem fünfjährigen Sohn in einem Konzentrationslager. Und gaukelt ihm vor, das Ganze sei nur ein Spiel. So überlebt der Kleine den Horror, ohne traumatisiert zu sein.
Natürlich, es sind nicht die Zeiten für Spässe. Trotzdem: Wer den Humor verliert, der hat den Ernst der Lage nicht erkannt. Ein Zitat, das auch Adolf Ogi gefällt. Im Interview mit SonntagsBlick spricht er über die Auswirkungen von Corona auf unsere Gesellschaft und den Sport. Und verrät: «Ich mache auch in diesen Zeiten jeden Morgen sieben Minuten den Kopfstand.»
Solidarität ist das Stichwort. Genau das Gegenteil von dem, was die schwarz gefärbte Schmalzlocke Constantin derzeit im Wallis aufführt. Hat er die 20 Millionen, die er für den Verkauf von Cunha nach Leipzig erhalten hat, verteilt? Nein. Er hat sie in den Sack gesteckt. Und jetzt schreit er nach dem Staat und stellt die Spieler auf die Strasse.
Gewinne privatisieren, aber die Verluste sozialisieren und auf die Gemeinschaft abwälzen war schon immer eine Eigenheit der Turbokapitalisten. Natürlich: Den Klein- und Mittelbetrieben und den Selbständigen muss geholfen werden. Aber genau diejenigen, die immer über den Staat geflucht haben, schreien in der Krise am lautesten nach staatlicher Intervention und Hilfe.
Ja, der Sport und die Welt werden nach Corona nicht mehr sein wie davor. Und trotzdem gilt es, die sportliche Gesinnung und den sprichwörtlichen Sportsgeist nicht zu verlieren. Wenn wir nur noch wie argwöhnische Zombies den Hausmauern entlangschleichen und mit dem Finger auf die älteren und schwächeren Menschen zeigen, dann verlieren wir dieses Spiel.
Dann sind wir das, was CC im Wallis ist. Alles andere als solidarisch.