Es ist ruhig geworden um Matthias Siegenthaler (32): Gerade mal sieben Schwingfeste hat der 79-fache Kranzgewinner in den letzten drei Jahren bestritten. Vier waren es 2015, drei 2016, seit dem Eidgenössischen in Estavayer im August 2016 hat sich der Emmentaler nicht mehr ins Sägemehl gestellt, das Knie machte nicht mehr mit. Die Zahl der Eingriffe lässt sich mittlerweile an zwei Händen nicht mehr abzählen.
Viele glaubten an einen Rücktritt, auch der Emmentaler dachte darüber nach. Doch nach 18 Monaten Wettkampf-Pause stand er letzten Montag wieder im Sägemehl. In Interlaken, wo er gleichzeitig mit Schwingerkönig Matthias Glarner (32) sein Comeback gab, kam auch Siegenthaler zurück (Platz 6). «Mir ist es ganz recht, wenn der Fokus auf Glarner liegt», sagt Siegenthaler zu BLICK.
Denn wie es weitergeht, das ist weiter unklar. Am Oberländischen am Sonntag in der Lenk wird der elegante Schwinger antreten. Ob es danach noch einmal ein Kranzfest gibt für den Eidgenossen, muss sich zeigen. «Ich wollte mir beweisen, dass ich zurückkommen kann», sagt Siegenthaler. Das sei ihm wichtig gewesen nach all den Jahren des Leidens. «Den Rest werden wir sehen.» Vielleicht geht es weiter, vielleicht sagt er leise tschüss.
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Die Spitzenpaarungen
Matthias Glarner – Martin Hersche
Kilian Wenger – Tobias Krähenbühl
Simon Anderegg – Patrick Schenk
Kilian von Weissenfluh – Remo Käser
Curdin Orlik – Christian Gerber
M. Siegenthaler – Fabian Staudenmann
Florian Gnägi – Thomas Sempach