Schwingerkönig trauert um Papi
So prägte Vater Glarner (†70) seine Söhne

Für seine Söhne Matthias und Stefan war Andreas Glarner (†70) eine Inspiration.
Publiziert: 01.04.2020 um 11:45 Uhr
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Förderer: Andreas Glarner (r.) unterstützte seinen Sohn Matthias stets bei seinem sportlichen Werdegang.
Foto: Schweizer-Illustrierte / Kurt Reichenbach

Der Schwingerkönig trauert um seinen Vater. Matthias Glarners Papi Andreas ist nach einer Infektion mit dem Coronavirus im Alter von 70 Jahren gestorben.

Der heute 34-Jährige Schwinger wurde in seiner Kindheit von seinem Vater immer wieder auf besondere Weise angestachelt. Vor dem letzten Brünig-Schwinget lieferte «Mätthel» ein Beispiel: «Jedes Mal, wenn mein Vater meinen Cousin Simon Anderegg und mich zu einem Jungschwingertag in der Innerschweiz chauffierte, zeigte er auf der Passhöhe mit dem Finger zur Arena und sagte: ‹Wenn ihr eines Tages selber da oben schwingen wollt, müsst ihr noch viele Kartoffeln essen.›»

Es waren genau diese Worte, die Glarner dazu animierten, im Training noch härter anzupacken. Nicht nur im Sägemehl, sondern auch auf dem Rasen. Weil der Papa Funktionär in der Fussball-Abteilung des SV Meiringen war, hütete Matthias bis zu seinem 15. Lebensjahr das Tor. Doch dann musste auch der Vater erkennen, dass sich sein Ältester im Gegensatz zum drei Jahre jüngeren Sohn Stefan nicht für eine Karriere als Fussball-Profi eignete.

Kraft tanken dank Papi

Eine besonders harte Prüfung mussten die Glarners aus dem Berner Oberland 2013 bestehen, als der SBB-Angestellte Andreas einen schweren Hirnschlag erlitt. Weil der Vater aber ein genauso grosser Kämpfer wie seine Buben war, rappelte er sich wieder auf. Im Mai 2014 sagte Matthias nach seinem Sieg am Berner Seeländischen mit Freudentränen in den Augen: «Meinem Vater geht es wieder so gut, dass er mich wieder an die Schwingfeste begleiten kann. Das gibt mir Kraft.»

Matthias tankte in Anwesenheit seines Vaters so viel Kraft, dass er im August 2016 die Schwingerkrone erobern konnte. Auch Bruder Stefan war in dieser Phase beim FC Thun in der besten Form seines Lebens. Doch jetzt hat das Coronavirus den Glarner-Buben die wichtigste Stütze genommen. (mwp)

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