Er ist ein ganz Grosser. Nicht nur im sportlichen Sinn. Auch Christian Stuckis Körpergrösse ist beeindruckend. Und das war sie schon im Kindesalter. «An seinem zehnten Geburtstag hatte Chrigu schon Schuhgrösse 44», verriet Mami Daniela im Blick. Auch deshalb habe er keine Fussball-Karriere lancieren können. Mit 14 musste er seine Töggeli-Schuhe an den Nagel hängen, weil es zu dieser Zeit keine Schuhe in seiner Grösse – damals 51 – zu finden gab.
Mehr zum Schwingen
Mittlerweile ist Stucki 1,98 m gross und rund 140 Kilo schwer. Ein Schwing-Gigant, der in seiner Karriere schon 132 Kränze gewonnen hat. In der Podcast-Folge «Sags Frei» des «Bieler Tagblatt» gibt Stucki Intimes preis, blickt auf seine Kindheit zurück. «Ich glaube, ich war ab der ersten Klasse stets der Grösste. In der 7. Klasse gab es auf einer Schulreise auch einmal eine Verwechslung. Da dachte der Kontrolleur, ich sei der Lehrer», so der heute 36-Jährige.
Austeilen und einstecken
Mitschüler hätten auch Sprüche geklopft. Es sei «sicher nicht einfach, als grosser und schwerer Junge durch die Kindheit zu kommen», erzählt Stucki weiter. «Natürlich hat mir auch mal einer gesagt, dass ich ein ‹feisser Cheib› sei.» Aber er hätte damit umgehen können. «Sprüche konnte auch ich austeilen.»
Er wisse, dass er auch heute noch auffällt. Stucki: «Manchmal wünsche ich mir, nur 1,85 Meter gross zu sein und einen normalen Körperbau zu haben. So, dass ich weitgehend unbemerkt durchs Leben gehen kann. Grundsätzlich ist mir das heute aber egal. Ich bin nun halt ein Zwei-Meter-Mann.»
Und dieser Zwei-Meter-Mann ist nun einer der erfolgreichsten Sportler der Schweiz. Auch, weil er in seiner Jugend auf das eine oder andere verzichtet hat. «Ich habe viel Zeit in den Sport investiert und war dann halt im Ausgang der Zurückhaltende, auch, was den Alkohol angeht. Grundsätzlich habe ich aber gut mit meiner Situation umgehen können. Ich war immer der Fahrer, habe die Gruppe zusammengehalten. Und ich konnte auch Spass haben, ohne zu trinken.»
Mittlerweile trinke er aber gerne ab und an ein «Aarebierli» oder «einen guten Schluck Roten oder Weissen». Wohl verdient. (mam)