Selbst ein Gigant wie der Stucki Chrigu (1,98 m/ 150 kg) sollte sich in diesen Tagen in New York besonders warm anziehen.
Aber weil der 28-fache Kranzfestsieger nur mit einem Trainer-Jäggli angereist ist, klappern seine Zähne nach der Landung am Flughafen JFK bei minus 1 Grad ordentlich. «Ich habe geglaubt, dass hier die Temperaturen um diese Jahreszeit zwischen sieben und neun Grad pendeln würden. Doch jetzt brauche ich ganz schnell eine dicke Jacke.»
Ein Yellow-Cab-Taxi soll den frierenden Eidgenossen deshalb so schnell wie möglich zu einem Klamotten-Laden in der Stadt führen. Doch Samba, der Taxi-Driver aus dem Senegal, will vor der Abfahrt wissen, was dieser weisse Riese genau macht: «Are you a wrestler?» Stucki präzisiert: «I am a Swiss wrestler!»
Auch im Senegal gibts so etwas wie Schwingen
Nun ist der Afrikaner völlig aus dem Häuschen, weil es auch im Senegal eine Form von Schwingen gibt – Lutte sénégalaise. Stucki nickt: «Ich habe bereits auf Youtube Videos von Lutte sénégalaise gesehen. Dieser Sport hat einiges mit unserem Schwingen gemeinsam.»
In Manhattan hält das Taxi in der Nähe des Madison Square Garden. «Hier wirst du ganz viele Geschäfte mit warmen Jacken finden», versichert Samba. Doch in den ersten beiden Einkaufszentren muss der Chrigu feststellen, dass ihm selbst die durchschnittlichen Ami-Jacken nicht gewachsen sind – seine Grösse 4-XL gibt es hier nicht.
Fündig wird der Kilchberg-Sieger von 2008 erst am nächsten Morgen in einem Geschäft unweit des Times Square, wo er sich für 375 Dollar eine Daunenjacke aus dem Hause Marco Polo leistet. «Das ist zwar viel Geld für eine Jacke. Aber jetzt habe ich wenigstens eine zusätzliche Motivation, nicht noch breiter zu werden, sodass ich die Jacke ein paar Jahre tragen kann.»
«Eine geile Stadt»
Stucki gönnt sich nach diesem speziellen Kauf trotzdem einen ersten Hot Dog. Fazit: «Das Würstchen schmeckt okay, aber die Chili-Sauce ist nicht so mein Ding.»
Total begeistert ist der Berner Seeländer dafür von der Aussichtsplattform auf dem Rockefeller Center: «Von hier aus kann man erkennen, dass New York eine richtig geile Stadt ist.» Trotzdem reist Stucki jetzt mit dem Zug weiter nach Philadelphia, wo er ein paar Tage bei seinem Kumpel Mark Streit verbringen wird. Wie es ihm dort ergeht, lesen Sie im nächsten SonntagsBlick.