2,02 Meter gross ist der Aargauer Michael Bächli, als er mit 16 Jahren die Schwingerszene aufmischt und auf dem Brünig den Kranz gewinnt.
«Mittlerweile sind noch drei Zentimeter dazugekommen», lacht Bächli. Das Toptalent des Nordwestschweizer Verbandes ist in der Zwischenzeit 20 Jahre alt. Nach den Schlagzeilen im Jahr 2015 ist es allerdings ruhig geworden um den Mann, der mit 2,05 Meter der längste Schwinger im Land ist.
Dreimal hat er sich das Kreuzband im rechten Knie gerissen. Zuletzt hat ihn ein weiterer Anriss des Kreuzbandes im März zurückgeworfen. Vier Operationen hat er in dieser Zeit mitgemacht. «1365 Tage lang war ich verletzt», sagt Bächli, der vor zwei Wochen beim Zurzibiet-Schwingen ein überzeugendes Comeback gegeben hat.
Natürlich hat er sich in dieser ganzen Zeit der immer wiederkehrenden Rückschläge mehr als einmal die Sinnfrage gestellt. Ist mein Körper einfach nicht geeignet für den Spitzensport? Ist einer mit 2,05 Meter und mittlerweile 115 Kilo Kampfgewicht aufgrund seiner «Hebel» einfach nicht gemacht für das Schwingen?
Aber aufgeben war für ihn nie eine konkrete Option. Zu sehr liebt er diesen Sport, mit dem er als kleiner Bub schon in Berührung kam. «Ich war damals Junior beim FC Würenlingen. Man hat es mit mir auf allen Positionen versucht. Aber selbst als Torhüter hat es nicht geklappt», schmunzelt Bächli.
«Leidensgenosse» von Reichmuth
Er besucht mit Bekannten das Guggibad-Schwinget, ist angetan von den Zweikämpfen im Sägemehl und macht 2006 das erste Training beim Schwingklub Zurzach. Er lernt schnell. Und er lernt auch die Brüder Mario und Guido Thürig kennen. Die freundschaftlichen Bande zu den Thürigs hat bis heute Bestand, Mario Thürig, der ebenfalls bald ins aktive Geschehen zurückkehren will, ist der Firmgötti von Bächli.
Und Bächli hat mit Pirmin Reichmuth einen «Leidensgenossen» an der Seite. Auch Reichmuth, der so überragend in die Saison gestartet ist, hat sich schon dreimal das Kreuzband gerissen. Und auch Reichmuth ist fast zwei Meter gross. Mittlerweile trainieren die beiden regelmässig gemeinsam bei ihrem Athletiktrainer Tommy Herzog. «Wir tauschen uns auch immer mal wieder aus, weil wir natürlich beide eine ähnliche Geschichte haben», sagt Bächli.
Für Bächli geht es nun darum, viel Praxis zu sammeln. Mit 115 Kilo ist er für seine Grösse auch immer noch leicht «untergewichtig». Fünf bis zehn Kilo mehr Muskelmasse aufbauen ist das Ziel von Bächli in den nächsten Jahren. Das wären dann körperliche Voraussetzungen, mit denen er, bleibt er gesund, ganz an der Spitze mitmischen kann.
Lücke hinter Alpiger füllen
Vorerst aber muss der Sportmarketing-Student, der noch immer bei den Eltern wohnt, etwas kleinere Brötchen backen. «Beim Aargauer Kantonalen möchte ich den Kranz gewinnen. Und dann hoffe ich natürlich, dass ich beim Eidgenössischen in Zug mit dabei bin», sagt Bächli.
Dass aus dem einstigen Wunderkind ein Topschwinger wird ist für den Nordwestschweizer Verband wichtig. Hinter Teamleader Nick Alpiger, der in Zofingen beim Anschwingen auf Gast Joel Wicki trifft, gibt es doch eine Lücke und viele Fragezeichen.
Mit Tobias Widmer ist einer der Hoffnungsträger verletzt. Was die «Altmeister» Mario Thürig und Christoph Bieri noch leisten können ist ungewiss. Patrick Räbmatter ist eine Wundertüte. Und andere, wie die Freiämter Joel Strebel und Andreas Döbeli müssen in diesem Jahr den nächsten Schritt machen.
Auch darum ist es für die Nordwestschweizer enorm wichtig, dass Bächli nicht nur der längste, sondern bald einmal auch ein grosser Schwinger wird.
Gleich vier Kranzfeste stehen am Sonntag an. In Oberdorf NW beim Ob- und Nidwaldner versucht Armon Orlik die Innerschweizer Spitzenleute Mathis, Gloggner, von Ah, Nötzli und Imhof hinter sich zu lassen – und sich damit zu seinem 24. Geburtstag zu beschenken. In Widnau SG beim St. Galler Kantonalen wird der Sieg über Daniel Bösch führen. Beim Seeländischen in Lyss BE ist man gespannt, wie sich die Formkurve von Remo Käser entwickelt. Bis jetzt konnte der Mitfavorit auf den Königstitel nicht restlos überzeugen. Die Attraktion beim Aargauer Kantonalen in Zofingen AG heisst Joel Wicki. Es wäre überraschend, wenn ihn die Nordwestschweizer bremsen könnten.
Seeländisches
Florian Gnägi – Curdin Orlik
Remo Käser – Matthias Aeschbacher
Th. Sempach – Fabian Staudenmann
St. Galler
Daniel Bösch – Michael Bless
Arnold Forrer – Raphael Zwyssig
Tobias Riget – Marcel Kuster
Ob- und Nidwaldner
Armon Orlik – Marcel Mathis
Philipp Gloggner – Benji von Ah
Reto Nötzli – Andi Imhof
Aargauer
Nick Alpiger – Joel Wicki
Patrick Räbmatter – Marcel Kropf
Joel Strebel – Erich Fankhauser
Gleich vier Kranzfeste stehen am Sonntag an. In Oberdorf NW beim Ob- und Nidwaldner versucht Armon Orlik die Innerschweizer Spitzenleute Mathis, Gloggner, von Ah, Nötzli und Imhof hinter sich zu lassen – und sich damit zu seinem 24. Geburtstag zu beschenken. In Widnau SG beim St. Galler Kantonalen wird der Sieg über Daniel Bösch führen. Beim Seeländischen in Lyss BE ist man gespannt, wie sich die Formkurve von Remo Käser entwickelt. Bis jetzt konnte der Mitfavorit auf den Königstitel nicht restlos überzeugen. Die Attraktion beim Aargauer Kantonalen in Zofingen AG heisst Joel Wicki. Es wäre überraschend, wenn ihn die Nordwestschweizer bremsen könnten.
Seeländisches
Florian Gnägi – Curdin Orlik
Remo Käser – Matthias Aeschbacher
Th. Sempach – Fabian Staudenmann
St. Galler
Daniel Bösch – Michael Bless
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Tobias Riget – Marcel Kuster
Ob- und Nidwaldner
Armon Orlik – Marcel Mathis
Philipp Gloggner – Benji von Ah
Reto Nötzli – Andi Imhof
Aargauer
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Joel Strebel – Erich Fankhauser