Schwing-Zoff im Verband abgewendet
Kiser kapituliert nach Gespräch mit Sempach!

Der Onkel von Schwingerkönig Matthias Sempach hat von Frankreich aus massgeblich zu einer einvernehmlichen Lösung im Eidgenössischen Verband beigetragen.
Publiziert: 04.06.2020 um 11:25 Uhr
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Der Zoff im Eidgenössischen Schwingverband ist beigelegt worden.
Foto: Sven Thomann|Blicksport
Marcel W. Perren

Bis vor ein paar Wochen hat einiges darauf hingedeutet, dass ein bald 80-Jähriger mit durchschnittlicher Statur, die mächtigen Oberschwinger in die Knie zwingen würde. Die Rede ist vom Alpnacher Leo Kiser. Zur Erinnerung: Nachdem die im März geplante Abgeordnetenversammlung vom Eidgenössischen Schwingerverband wegen Corona abgesagt werden musste, wollte der ESV den neuen Obmann sowie den Technischen Leiter mittels Briefwahl bestimmen.

Gleichzeitig wurde auf der Verbands-Homepage darauf hingewiesen, dass eine einzige Nichtzustimmung dazu führen würde, dass die AV neu einberufen oder das schriftliche Verfahren wiederholt werden müsste. Und tatsächlich: Leo Kiser, seit 1999 ESV-Ehrenmitglied, stimmte diesem Verfahren nicht zu. Der ehemalige Finanzchef des Berg-Klassikers auf dem Brünig wollte die schriftliche Wahl vom neuen Obmann Markus Lauener und vom TL Stefan Strebel vor Gericht anfechten. Und weil in den Statuten vom ESV tatsächlich keine Briefwahl vorgesehen ist, wäre Kisers Einspruch vom Richter sehr wahrscheinlich gutgeheissen worden.

Klare Ansage von Sempachs Onkel

Doch nun will Kiser, der mit seiner Aktion vor allem dem bisherigen Obmann Paul Vogel einen Denkzettel verpassen wollte, trotzdem auf den Gang ins Gericht verzichten. «Mir ist mittlerweile klar geworden, dass die künftige ESV-Führung ja keine Schuld hat an den vielen Fehlern, die Paul Vogel in den letzten Jahren gemacht hat. Zudem habe ich einen richtungsweisenden Anruf von einem Schwinger erhalten, der mittlerweile in Frankreich lebt.»

Es war Matthias Sempachs Onkel Samuel, der sich mit eindringlichen Worten bei Kiser gemeldet hat. Der gebürtige Berner, der 1972 in La Chaux-de-Fonds den Eidgenössischen Kranz erkämpft hat, führt seit Jahren in Frankreich an der Grenze Jura-Burgund einen Landwirtschaftsbetrieb. «Ich habe Leo am Telefon klar gemacht, dass man ihm an der nächsten Abgeordnetenversammlung die Ehrenmitgliedschaft aberkennen würde, wenn er diesen Fall tatsächlich vor den Richter ziehen würde. Ich bin froh, dass diese Ansage offensichtlich Wirkung gezeigt hat.»

Markus Lauener und Stefan Strebel haben ihre Ämter in der Zwischenzeit offiziell angetreten.

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