Der erste Gang
Der 14. Mai 2017 wird als Dreikönigstag in die Geschichte vom Berner Schwingerverband eingehen. Grund: Mit Matthias Glarner, Matthias Sempach und Kilian Wenger steigen am Emmentalischen Schwingfest gleich drei Schwingerkönige in die Zwilchhosen. Wenger greift beim Anschwingen mit Christian Stucki, dem König der Herzen und Kilchbergsieger 2008, zusammen. Stucki ist in diesem Duell dem Sieg kurz vor Schluss sehr nahe, Wenger kann sich aber in extremis ausdrehen und ein Unentschieden retten. Ein richtig fettes Ausrufezeichen setzt dafür Matthias Sempach mit einem am Boden erkämpften Sieg gegen den zähen Meiringer Simon Anderegg! «Mättus» Cou-Cousin Thomas Sempach trotz dem amtierenden König Glarner in einem ereignisarmen Kampf ein Remis ab. Mit einer Punkteteilung trennen sich auch Remo Käser und Bernhard Kämpf.
Der zweite Gang
Ein grosser Teil der Favoriten realisiert Pflichtsiege: Kilian Wenger bodigt Simon Urfer, Thomas Sempach legt Patrick Waltert flach, Remo Käser meistert Jan Wittwer, Bernhard Kämpf kommt nach zähem Ringen gegen Gustav Steffen zum Erfolg, Matthias Glarner bezwingt Philipp Gehrig und Christian Stucki lässt gegen den um mindestens zwei Köpfe kleineren Michael Scheuner nichts anbrennen. Matthias Sempach bekommt nach seinem Startsieg gegen Simon Anderegg mit dem Berner Oberländer Niklaus Zenger kein «Freilos» - in Zengers Vitrine hängen zwei Eidgenössische Kränze. Sempach überwindet aber auch diese Hürde in beeindruckender Manier und gewinnt mit der Maximalnote.
Der dritte Gang
Remo Käser gewinnt gegen Fritz Ramseier - damit geht der Sohn von Schwingerkönig Adi mit zwei Siegen und einem Unentschieden in die Mittagspause. Dieselbe Bilanz weisen Christian Stucki nach seinem Sieg gegen Stefan von Büren, Bernhard Kämpf (besiegt im 3. Gang Florian Weyermann) und Matthias Glarner (Erfolg gegen Bruno Graber) auf. Auch Kilian Wenger verbucht gegen Roman Sommer den zweiten Sieg im dritten Kampf. Und Matthias Sempach? Auch der Schwingerkönig von 2013 muss beim Remis gegen Matthias Aeschbacher einen ersten Dämpfer in Kauf nehmen. Damit ist der Seeländer Florian Gnägi der einzige Eidgenosse mit drei Siegen auf seinem Notenblatt. «Flöru» bezwingt zur Halbzeit Ruedi Roschi.
Der vierte Gang
Matthias Sempach muss in Heimenschwand seine Ambitionen auf den Tagessieg sehr wahrscheinlich begraben - der 34-fache Kranzfestsieger findet gegen den Berner Oberländer Defensivkünstler Hanspeter Luginbühl kein Rezept und muss den zweiten Gestellten in Kauf nehmen. Mit einem Unentschieden muss sich auch «Mättus» Cou-Cousin Thomas Sempach im Zweikampf mit Armon Orliks Bruder Curdin begnügen. Seinen ersten Gestellten muss Florian Gnägi gegen Bernhard Kämpf in Kauf nehmen, der Seeländer ziert aber weiterhin die Ranglisten-Spitze. Ihre Chancen auf die Schlussgang-Qualifikation wahren auch Kilian Wenger (Sieg gegen Dominik Roth), Matthias Glarner (Triumph gegen Niklaus Wüthrich), Remo Käser (Plattwurf gegen Michael Moser) und Christian Stucki (Erfolg gegen Rene Berger).
Der fünfte Gang
Was für ein verrückter fünfter Gang im Heimenschwand: Nachdem Niklaus Zenger in sensationeller Manier Remo Käser flach legt, versagen Kilian Wenger und Florian Gnägi in ihrer Favoritenrolle kläglich. Wenger stellt Gustav Stefen (5 Kränze), der 78-fache Kranzer Gnägi muss sich gegen Fritz Ramseier (ebenfalls 5 Kränze) mit einem Remis begnügen. Weil auch Matthias Glarner gegen den Eidgenossen Philipp Reusser nicht über ein Unentschieden hinaus kommt und das Duell Christian Stucki - Simon Anderegg ebenfalls mit einer Punkteteilung endet, kommt es zum Schlussgang zwischen Zenger und Adrian Schenk. Der Nichtkranzer Schenk qualifiziert sich dank einem Sieg gegen Michael Leuenberger für den «Final»!
Schlussgang
Niklaus Zenger besiegt Nichtkranzer Adrian Schenk mit einem Kurzzug. Hinter Festsieger Zenger landet Bernhard Kämpf auf dem Ehrenplatz. Matthias Glarner gewinnt trotz drei Gestellten den Kranz.
Das lief bei den anderen Schwingfesten
Beim Schwyzer Kantonalschwinget in Arth wiederholt Andreas Ulrich seinen Sieg vom Vorjahr in Schindelegi und gewinnt das verbandseigene Kantonalfest zum insgesamt dritten Mal. Im Schlussgang besiegt er den Höfner Andreas Höfliger nach 3:30 Minuten mit Kurz/Fussstich. Auf dem Ehrenplatz folgt Benji von Ah, der zuletzt Bruno Nötzli bezwingt. Spitzenplätze nehmen auch Alex Schuler, Reto Nötzli, Stefan Kenel, Philipp Schuler, Adrian Steinauer und Marcel Bieri ein. Auch Erich Fankhauser, Mike Müllestein, Philipp Laimbacher und Philipp Gloggner sind kranzsicher. Hingegen musas Martin Grab gegen Philip Langenstein stellen und muss ums Eichenlaub zittern. Marcel Mathis geht ohne Kranz nach Hause.
Beim Regionalfest in Riaz setzt sich wenig überraschend der sich gut in Form befindende Marc Gottofrey durch. Der Waadtländer Sennenschwinger gewinnt im Schlussgang gegen Vincent Roch, der auf Rang 3 zurückfällt. Platz 2 sichert sich Francois Barras.