Der Knall beim Baselstädtischen Schwingfest ist rundherum zu hören, als Sven Schurtenberger und Yanick Klausner mit den Köpfen zusammenprallen. Schurtenberger, der als unzimperlicher Schwinger bekannt ist, gewinnt den Gang nach einem längeren Unterbruch.
Am Tag danach brummt zwar der Schädel noch ein wenig. Aber «Schurti» steht frühmorgens wieder am Arbeitsplatz. «Auf der Rigi bin ich mal mit Adi Laimbacher so zusammengeprallt und lag dann zwei Wochen flach. Diesmal ist es nicht so schlimm, ich habe einen harten Grind», sagt er.
Klausner habe halt sehr defensiv geschwungen. «Er ist für die Nordwestschweizer auch ein Bremsklotz und kann jeden Gegner stellen. Er hat die gleiche Rolle wie ich in der Innerschweiz. Aber ich musste den Gang unbedingt gewinnen. Dann wird’s halt auch mal ruppig.»
Schurtenberger hofft, beim Heimfest ohne Zwischenfälle über die Runden zu kommen
Weit heftiger fährt Schurtenberger aber der Zwischenfall beim Gang mit dem Freiämter Lukas Döbeli in die Glieder. «Der lag plötzlich bewegungslos unter mir. So etwas habe ich noch nie erlebt. Offenbar hat es ihm kurz die Nerven- und Blutbahnen im Hals abgedrückt und er war kurz bewusstlos. Zum Glück hat er sich schnell erholt.»
Darum hofft Schurtenberger, dass er bei seinem Heimfest in Willisau ohne Zwischenfälle über die Runden kommt. Beim 100-jährigen Jubiläum des Luzerner Kantonalen werden rund 8500 Zuschauer erwartet.
Im Anschwingen bekommt es Schurtenberger mit Schwingerkönig Kilian Wenger zu tun. Vier Niederlagen und zwei Gestellte stehen da in den bisherigen sechs Duellen zu Buche. «Mein Auftrag ist klar: Ich darf nicht verlieren. Aber ich werde mein Heil im Angriff und nicht in der Defensive suchen», verspricht Schurtenberger.