Schulter kaputt — Kranz-Traum geplatzt — Saison vorbei
Nöldi «Es hat geknallt»

Für Nöldi Forrer (36) nimmt die Jagd auf den Kranz-Rekord ein schmerzhaftes Ende.
Publiziert: 16.08.2015 um 19:37 Uhr
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Aktualisiert: 11.10.2018 um 04:04 Uhr
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Das frühe Ende: Stucki hat Forrer im 1. Gang auf den Rücken gelegt. Nöldi schreit vor Schmerzen.
Foto: Keystone/Gian Ehrenzeller
Von Dino Kessler

Vor 19 Jahren gewinnt Forrer in Schwanden GL seinen ersten Kranz. Auf den letzten Drücker – er legt im sechsten Gang den Herisauer Roman Eisenhut aufs Kreuz (im SonntagsBlick). «Hätte ich damals verloren, wäre ich nie Schwingerkönig geworden.»

Gestern wollte der König von 2001 in Nyon, den Rekord des Fribourger Publikumslieblings Hanspeter Pellet (136 Kränze) einstellen. Die Bühne dafür ist perfekt gewählt: Es ist die Schwägalp, der Hausberg aller Toggenburger Schwinger.

Die Rekordjagd endet jäh: Im ersten Gang gegen den Seeländer Giganten Christian Stucki (1,98 m, 150 kg) geht der durch eine Adduktorenverletzung schon eingeschränkte Forrer hart zu Boden. Stucki jubelt kurz, Forrer verzerrt rasch das Gesicht, greift sich an die Schulter. «Es gab einen Knall, den auch Stucki und die Zuschauer hörten.»

Forrer muss aufgeben. Er geht nach Hause, lässt sich untersuchen. Heute wird ein MRI (Magnetresonanz-Check) gemacht. Handgelenk mal Pi lautet die erste Diagnose: Ein starkes Trauma des Schulter-Eckgelenks, möglicherweise eine Bänderverletzung und eine Verletzung der Schulter-Gelenkpfanne (Labrum). Näheres wird die Untersuchung heute ergeben. «Hoffentlich hatte ich Glück im Unglück», sagt Forrer, der gestern Nachmittag wieder auf die Schwägalp zurückkehrte.

Was er da sah, dürfte ihn nicht sonderlich erquickt haben – aber vielleicht beschleunigt es seine Heilung: Die Berner Konkurrenz räumt 11 von 15 Kränzen ab. Für die Nordostschweizer punkten beim Heimspiel nur Co-Sieger Daniel Bösch, der dynamische Jungspund Sämi Giger (17) aus dem Thurgau, der Appenzeller Andreas Fässler und der Bündner Armon Orlik.

Das nasskalte Wetter und die Nebelschwaden gestern auf der Schwägalp passten zum Auftritt der Hausherren, die gegen die übermächtigen Berner Gäste den Durchblick verloren. Eine wahre Macht – das sind die Berner selbst ohne die Könige Kilian Wenger und Matthias Sempach.

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