Samir Leuppi – 1,94 m, 141 kg
Der Obelix aus Winterthur

Samir Leuppi (26) gehört beim Zürcher Kantonalen zu den Favoriten. Er will die Winterthurer Schwing-Tradition fortsetzen.
Publiziert: 11.05.2019 um 19:26 Uhr
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Aktualisiert: 12.05.2019 um 10:01 Uhr
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Samir Leuppi schnuppert seit einigen Jahren an der absoluten Spitze.
Foto: Sven Thomann

Ob der Druide Miraculix auch in Winterthur mal seinen Kessel mit dem Zaubertrank aufgestellt hat, ist nicht überliefert. Klar ist aber, dass Winterthur ein Kraftort sein muss.

Mit Walter Flach, dem unvergessenen Karl Meli und Noldi Ehrensperger stellt der Schwingklub Winterthur drei Schwingerkönige. Zum Vergleich: Die gesamte Innerschweiz hat mit Harry Knüsel nur einen einzige König vorzuweisen.

Der jüngste Obelix aus Winterthur ist Samir Leuppi. 1,94 Meter gross, 141 Kilo schwer, 26 Jahre alt. Seit einigen Jahren schon schnuppert Leuppi an der absoluten Spitze.

Der erste Eidgenössische Kranz als grosses Ziel

Den ganz grossen Durchbruch hat der hünenhafte Leuppi aber noch nicht geschafft. Beim Eidgenössischen 2013 in Burgdorf kugelt er sich beim Anschwingen die Schulter ein. Das Gelenk wird auf dem Platz wieder eingerenkt. Leuppi geht zum Brunnen, macht einige
Liegestütze und schwingt dann weiter. Er gewinnt seinen Kampf. Aber der Arzt bringt ihn danach zur Vernunft und nimmt ihn aus dem Wettkampf.

Magnetfischen als Hobby

Gewichtheben, Diskuswerfen und Magnetfischen. Das sind die Hobbies von Samir Leuppi. Dabei mutet das Magnetfischen schon etwas exotisch an. «Man lässt an einem Seil ein Magnet ins Wasser und schaut dann, was daran hängen bleibt», sagt Leuppi. Rausgefischt hat er im Zürichsee auch schon einen Dolch der Schweizer Armee (Bild). Beim Magnetfischen kommt Leuppi zur Ruhe. und säubert gleichzeitig die Gewässer. 

Gewichtheben, Diskuswerfen und Magnetfischen. Das sind die Hobbies von Samir Leuppi. Dabei mutet das Magnetfischen schon etwas exotisch an. «Man lässt an einem Seil ein Magnet ins Wasser und schaut dann, was daran hängen bleibt», sagt Leuppi. Rausgefischt hat er im Zürichsee auch schon einen Dolch der Schweizer Armee (Bild). Beim Magnetfischen kommt Leuppi zur Ruhe. und säubert gleichzeitig die Gewässer. 

Weil er auch 2016 in Estavayer aufgrund einer Fussverletzung nicht mit dabei sein kann, fehlt ihm nach wie vor der Eidgenössische Kranz. Darum liegt es auf der Hand, dass Leuppi für diese Saison die Prioritäten klar gesetzt hat: «Ich möchte in Zug den Eidgenössischen
Kranz. Diesem Ziel wird alles untergeordnet», sagt er. Es wäre schön, wenn der Kanton Zürich neben Fabian Kindlimann einen zweiten Eidgenossen stellt.

«Winterthur ist mit dem Schwingen verbunden»

Leuppi, der bei der Transportpolizei arbeitet, kam durch seinen Grossvater zum Schwingsport. Und führt die Winterthurer Schwing-Tradition weiter. Derweil in der Stadt Zürich die tätowierten Jünglinge bei der Street Parade über die Quaibrücke tanzen, stemmen sie in Winterthur Gewichte.

«Dass aus der Stadt Zürich kaum Spitzenschwinger kommen überrascht mich nicht. Winterthur ist viel ländlicher und durch unsere Vorgeschichte mit Karl Meli und Noldi Ehrensberger dichter mit dem Schwingen verbunden. Hier sind die Jungen oft noch im Turnverein und die Stadt Winterthur ist ohnehin eine sehr sportliche Stadt», sagt Leuppi. Für ihn ist Winterthur sowieso eine eigenständige Enklave. «Winterthur ist für mich wie das Fürstentum Liechtenstein. Eigenständig. Klar gehören wir zu Zürich, jedoch empfinde ich Winti mehr wie ein grösseres Dorf.»

Leuppi und andere Schwergewichte

Mit 141 kg gehört Leuppi, die Winterthurer Ausgabe von Christian Stucki, zu den schweren Schwingern. «Ich habe einige Kilos abgespeckt, um etwas beweglicher zu sein», sagt Leuppi. Der schwerste Schwinger ist der Aargauer Vieira Thiago mit 155 Kilo. Dahinter wird um das Kampfgewicht auch immer wieder ein Geheimnis gemacht. Neben Leuppi bringen aber sicher Stucki, Sven Schurtenberger, Patrick Räbmatter und die Brüder Domenic und Mario Schneider Kilos im Bereich des Winterthurers auf die Waage. 

Mit 141 kg gehört Leuppi, die Winterthurer Ausgabe von Christian Stucki, zu den schweren Schwingern. «Ich habe einige Kilos abgespeckt, um etwas beweglicher zu sein», sagt Leuppi. Der schwerste Schwinger ist der Aargauer Vieira Thiago mit 155 Kilo. Dahinter wird um das Kampfgewicht auch immer wieder ein Geheimnis gemacht. Neben Leuppi bringen aber sicher Stucki, Sven Schurtenberger, Patrick Räbmatter und die Brüder Domenic und Mario Schneider Kilos im Bereich des Winterthurers auf die Waage. 

Leuppi will in Melis Fussstapfen treten

2017 hat Leuppi seine bisher beste Saison erlebt. Er gewann das Zürcher Kantonale und wurde beim Unspunnen-Schwinget ausgezeichneter Vierter. Auch in dieser Saison ist er wieder stark gestartet und gehört am Sonntag beim Zürcher Kantonalen zum engsten Favoritenkreis. Zumal im Anschwingen mit dem Innerschweizer Gast Patrick Betschart auch kein «Böser» wartet.

Leuppi ist überzeugt, dass es einige junge Zürcher Talente gibt, die schon heute für Aufsehen sorgen können. Unter ihnen ist auch sein jüngerer Bruder Karim, der ebenfalls Kranzschwinger ist. «Aber er setzt vor allem auf den Beruf und kann nicht fünfmal in der Woche trainieren wie ich.»

Karl Meli, der beste Zürcher Schwinger aller Zeiten, hat früher vor dem Wettkampf jeweils einen ganz eigenen Trunk gemixt. Einen halben Liter Weisswein, sechs Eier, Zucker und ein wenig Schnaps. Auf dieses Mittel setzt Leuppi nicht. Ansonsten aber möchte er ganz gerne in die Fussstapfen der ganz grossen Winterthurer Schwinger treten.

Die Spitzenpaarungen vom Wochenende

Die Spitzenpaarungen vom Wochenende sind da. Und die haben es vor allem beim Urner Kantonalen in sich. Dort treffen mit dem Königs-Mitfavoriten Joel Wicki und Zug-Sieger Pirmin Reichmuth im Anschwingen zwei ganz heisse Kandidaten aufeinander.

Urner Kantonales
Pirmin Reichmuth – Joel Wicki
Andi Imhof – Sven Schurtenberger
Christian Schuler – Marcel Bieri
Benji von Ah Benji – Mike Müllestein
René Suppiger – Andreas Ulrich
Erich Fankhauser – Reto Nötzli
Alex Schuler – Marcel Mathis

Emmentalisches:
Matthias Aeschbacher – Christian Stucki
Florian Gnägi –Kilian Wenger
Simon Anderegg – Remo Käser
Thomas Sempach – Niklaus Zenger
Willy Graber – Patrick Schenk
Damian Gehrig – Kilian von Weissenfluh

Zürcher Kantonales:
Roger Rychen – Tobias Krähenbühl
Fabian Kindlimann – Domenic Schneider
Andreas Gwerder – Arnold Forrer
Stefan Burkhalter – Martin Roth
Samir Leuppi – Patrick Betschart

Die Spitzenpaarungen vom Wochenende sind da. Und die haben es vor allem beim Urner Kantonalen in sich. Dort treffen mit dem Königs-Mitfavoriten Joel Wicki und Zug-Sieger Pirmin Reichmuth im Anschwingen zwei ganz heisse Kandidaten aufeinander.

Urner Kantonales
Pirmin Reichmuth – Joel Wicki
Andi Imhof – Sven Schurtenberger
Christian Schuler – Marcel Bieri
Benji von Ah Benji – Mike Müllestein
René Suppiger – Andreas Ulrich
Erich Fankhauser – Reto Nötzli
Alex Schuler – Marcel Mathis

Emmentalisches:
Matthias Aeschbacher – Christian Stucki
Florian Gnägi –Kilian Wenger
Simon Anderegg – Remo Käser
Thomas Sempach – Niklaus Zenger
Willy Graber – Patrick Schenk
Damian Gehrig – Kilian von Weissenfluh

Zürcher Kantonales:
Roger Rychen – Tobias Krähenbühl
Fabian Kindlimann – Domenic Schneider
Andreas Gwerder – Arnold Forrer
Stefan Burkhalter – Martin Roth
Samir Leuppi – Patrick Betschart

Reichmuth holt sich Festsieg – Wicki geschlagen
2:26
Nachmittags-Highlights:Reichmuth holt sich Festsieg – Wicki in Rotkreuz geschlagen
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