Christian Schuler gehört zu den konstantesten Spitzenschwingern in der Innerschweiz. Schon dreimal stand er im Schlussgang seines Verbandsfestes. Noch nie hat er gewonnen.
Und jetzt ist alles angerichtet. Das Innerschweizerische findet vor seiner Haustüre statt. Schuler schwingt für den Schwingklub Einsiedeln. Er hilft beim Aufbau der Festarena. Seine Familie und seine Freunde sitzen auf der Tribüne. Die Erwartungshaltung ist riesig, der Druck enorm.
Aber Schuler wird auf der Klosterwiese vor prächtiger Kulisse zum Musterschüler. Also zum Musterschuler. Schuler bettet Gegner nach Gegner ins Sägemehl. Einzig gegen Eidgenosse Erich Fankhauser muss er sich mit einem Gestellten begnügen.
Es reicht für den Schlussgang. Und es wird zum «perfekten Tag», wie der emotional aufgewühlte Schuler hinterher sagt. Er bezwingt auch Mike Müllestein und wird gefeiert und geschultert.
Es ist sein grosser Triumph. Ganz an der Spitze bleiben die Innerschweizer unter sich. Die Gäste enttäuschten weitgehend. Einzig der Berner Thomas Sempach vermag an der Spitze einigermassen mitzuhalten.
Zum grossen Pechvogel wird Arnold Forrer. Nach zwei gestellten Gängen blockiert ein eingeklemmter Nerv seinen Rücken. «So macht es keinen Sinn mehr», so der Schwingerkönig und tritt die Heimreise an. Auch, um im Hinblick auf das Eidgenössische nichts zu riskieren.
Nach dem Schwingfest wird in Einsiedeln nun wieder der Alltag in der Klosterschule Einzug halten. Schuler muss nicht hin. Er hat seine Prüfung abgelegt. Mit Bravour.
Einen «Heimsieg» gab es auch beim Seeländischen in Aarberg. Florian Gnägi gewann ebenfalls vor seiner Haustüre und bezwang im Schlussgang Willy Graber. Hinter Gnägi klassierten sich mit Christian Stucki, Remo Käser und Kilian Wenger ganz grosse Namen. Allesamt Anwärter auf den Königstitel in Estavayer.